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/ Wort zum Tag

Epheser 4,26

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.

Epheser 4,26

Das ist ein Bibelwort für den Abend. „Lass die Sonne nicht untergehen!“ Wenn die Sonne unterging, konnte man zur Zeit des Neuen Testaments nicht mehr arbeiten. Es gab kein künstliches Licht, das es erlaubt hätte, weiterzuarbeiten. Wenn die Sonne dann wieder aufging, begann die Arbeit wieder. Wenn sich die Sonne aber neigte, musste die Arbeit aufhören. Die Straßen waren nicht beleuchtet. So konnte man keinen längeren Weg gehen, ohne zu stolpern oder hinzufallen. Deshalb gab es auch kein Gespräch mehr, wenn sich zwei Leute gestritten hatten. Keine Versöhnung war mehr möglich, denn die Sonne war schon untergegangen. Und der neue Tag begann bei den Juden abends mit dem Sonnenuntergang, nicht wie bei uns erst um Mitternacht. So musste einer, der sich versöhnen wollte, auf den nächsten Sonnenaufgang warten.

„Lass die Sonne nicht untergehen!“ – Wie ist das, wenn ich an mich selber denke? Über wie vielen Dingen geht die Sonne unter – und ich habe nichts getan. Wovor habe ich mich gedrückt? Was habe ich nicht beherzt in Angriff genommen, weil es mir unangenehm war? Als Christen leben wir „in Christus“, so sagt Paulus in diesem Bibelabschnitt. Wir sind zum ewigen Leben bestimmt, und wir sind gerechtfertigt in Gottes Urteil durch den Glauben an Jesus Christus. Doch bald, nachdem wir gläubig geworden sind, haben wir bemerkt: Wir sind in Christus, aber wir leben auch noch in der Welt. Und der Teufel ist eine Macht in dieser Welt. Er schläft nicht, sondern ist aktiv. „Gebt nicht Raum dem Teufel“, schreibt Paulus deshalb. Der Teufel reizt auch Gläubige zum Zorn oder zur Lüge, zum Geschwätz und zu allen anderen Sünden. Alles das, was wir mit dem Heidentum abgelegt haben, ist wieder da. Es ist eine Anfechtung. – Ja und es kommt doch auch vor, dass einer, der Christ geworden ist, mal wieder zornig wird oder lügt oder tratscht?! Davon redet Paulus im Zusammenhang unseres Bibelverses ganz deutlich. Er kennt die Dinge offensichtlich selber. Er kennt den Abgrund seiner eigenen Seele, und er kennt seine Gemeinden. Und daher schreibt er nach Ephesus (V. 25–27): „Legt die Lüge ab und redet die Wahrheit ... Zürnt ihr, so sündiget nicht, lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen, und gebt nicht Raum dem Teufel.“

Vielleicht kommt Ihnen auch einiges in den Sinn, wenn Sie an den gestrigen Abend denken. Hat sich am letzten Tag etwas ereignet, bei dem Sie sagen müssen: Ich bin noch immer aufgebracht, wenn ich daran denke? – Daher ist dieses Wort ein mahnendes Wort an jeden einzelnen unter uns: bist du auf jemanden wütend, solltest du dich nicht endlich versöhnen?

Dieses Wort ist ebenso ein Wort für unsere Ehen und Familien. Wie oft kommt es auch in einer christlichen Familie zu Spannungen, die jeden Beteiligten auf die Palme bringen können. Da ist es wichtig, dass wir auf dieses Wort hören: lasst die Sonne nicht untergehen! Vergebt, bevor der Tag sich neigt, so wie auch Christus euch vergeben hat (V. 32).

Ich meine, dieses Wort ist auch richtungsweisend für unseren Staat und für jedes Staatswesen. Natürlich kennen wir alle den flotten Spruch, dass man mit der Bergpredigt nicht regieren kann. Genauso wenig, muss ich schließen, kann man mit den guten Ratschlägen des Paulus regieren. Wie gut würde es dennoch vielen Staaten und Volksgruppen tun, wenn sie ihr Kriegsbeil begraben würden. Wenn jeder den Zorn über den anderen ablegen würde. Dann würden sich neue Perspektiven des Zusammenlebens öffnen. Der Friede beginnt, wo der Zorn endet. Ich wünsche, dass Ihnen Gottes Wort heute ein lebendiger Anstoß ist, Verärgerung abzulegen und sich mit Ihrem Nächsten zu versöhnen.
 

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