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Epheser 4,24

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.

Epheser 4,24

„Meine Frau setzt sich jeden Morgen ihre Krone auf!“ Mit dieser Aussage überraschte mich einer unserer Missionare. Ich war neugierig geworden und fragte ihn: „Was meinst du damit?“

Über viele Jahre waren er und seine Frau im Ausland als Missionare tätig. Da ihre Eltern pflegebedürftig sind, kamen sie nach Deutschland zurück. Hier arbeiten sie z.Zt. unter Migranten. Die Pflege der Eltern ist schwer und ein echtes Opfer. Hinzu kommt der enge Wohnraum der kleinen Drei-Zimmerwohnung, die sie sich mit den Eltern teilen. Die Bettmatratzen von ihm und seiner Frau werden – wie sie es auch von Zentralasien gewohnt sind – tagsüber einfach an die Wand gestellt; dann dient der Raum als Wohnzimmer.

Die Enge und die Pflege gehen auch an den Gefühlen dieses Missionarsehepaars nicht spurlos vorüber. Er bewundert seine Ehefrau wegen ihrer Geduld. Diese las eines Tages Psalm 103 und blieb an dem Vers hängen: „…, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit“. Ihr kam in den Sinn: „Wenn ich mit Gnade und Barmherzigkeit gekrönt bin, dann möchte ich das auch in meinen Gedanken nachvollziehen. Wenn Gott mir Ehre erweist, dann möchte ich das meinen Mitmenschen und vor allem meinen hilfsbedürftigen Eltern zeigen. So möchte ich mir jeden Tag diese Krone aufsetzen – die Krone der Gnade und Barmherzigkeit“.

Als mir das der Missionar von seiner Ehefrau erzählte, war ich sehr berührt und musste wieder daran denken, als ich diesen Vers von Paulus las: „Zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.“ Was ist mit dem neuen Menschen überhaupt gemeint? Paulus hat in seinem Brief an die Epheser zunächst deutlich gemacht, wer Jesus Christus ist und was er für die Menschen getan hat.

Jesus ist der Sohn des lebendigen Gottes. Er wurde Mensch und ist für alle Menschen am Kreuz gestorben. Er tat es aus Liebe zu uns, weil Gott gnädig und barmherzig ist. Indem Jesus starb, hat er die Strafe, die jeder von uns verdient hätte, auf sich genommen. Die Strafe für unsere Sünde ist der ewige Tod. Sünde wird in der Bibel beschrieben als „getrennt sein von Gott“, „selber zu bestimmen“ und „von Gott losgelöst zu leben“. Wer an Jesus Christus glaubt, ist in einen neuen Stand versetzt worden. Er ist ein vom Tode begnadigter Mensch. Das ist die gute Nachricht, die schon die ersten Apostel verkündigt haben.

Paulus war einer von ihnen und er schreibt nun davon in seinen Briefen an die Christen. Er gebraucht dazu viele Vergleiche und Bilder. Wer an Jesus Christus glaubt, ist Gottes Kind und Eigentum, das heißt auch Erbe. Wer glaubt, gehört zu Gottes Hausgemeinschaft. Er ist nicht mehr Gast, sondern Mitbewohner. Paulus vergleicht dann die christliche Gemeinde mit einem Tempelbau, in dem jeder Einzelne ein „lebendiger Baustein“ ist, in dem Gottes Geist wohnt. All das sind Bildvergleiche mit denen Paulus die Schönheit und Würde von Christen darstellt. Denken Sie doch einmal darüber nach, wenn er schreibt „Sie werden zur Wohnung von Gottes Geist“. Und deswegen soll auch unsere Kleidung - im Bild gesprochen - dieser Umgebung angemessen sein. Die „Kleidung“ meint damit vor allem mein Verhalten.

Wie lebe ich mit meinem Vater im Himmel, mit mir selbst und wie gehe ich vor allem mit meinen Mitmenschen um? Wenn ich mit Gnade und Barmherzigkeit gekrönt bin, dann setze ich doch diese Krone einfach jeden Morgen auf, damit Andere das durch mein Verhalten erkennen können. Seit dem mir dieser Missionar von seiner Frau erzählte, tue ich es oft bewusst in einem stillen Gebet: „Herr, jetzt setze ich an diesem Morgen wieder die Krone der Gnade und Barmherzigkeit auf. Hilf mir, dass diese Krone glänzt und leuchtet, bis ich mich wieder schlafen lege. Amen“

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