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/ Wort zum Tag

Eine Notinsel

Rainer Kunick über 5. Mose 33,27.

Wenn ich mit meiner kleinen Enkeltochter unterwegs bin und sie vor dem heranlaufenden Hund Angst hat, dann kommt sie zu mir, hebt ihre Arme und will auf meinen Arm genommen werden, weil sie weiß: Dort bin ich geborgen.

Ich freue mich immer, wenn ich Geschäfte mit dem Zeichen „Notinsel“ sehe. Alle Geschäfte mit dem Notinsel-Zeichen an der Tür bieten Kindern Zuflucht. Beteiligte Geschäfte setzen darüber hinaus ein deutliches Zeichen für den Kinderschutz und gegen potenzielle Täter.

Viele Menschen suchen Zuflucht. Auch Menschen, die heute weltweit auf der Flucht sind, suchen Geborgenheit, zumindest ein schützendes Dach und etwas zu Essen und zu Trinken. Viele – auch christliche – Hilfsorganisationen sind unermüdlich im Einsatz. Es ist, wie jemand einmal gesagt hat, „Bibelarbeit mit den Händen“. Und immer wieder spüre ich auch: Eigentlich brauchen wir alle im Auf und Ab unseres Lebens Menschen, bei denen wir uns geborgen fühlen.

Ein Bibelvers aus dem 5. Buch Mose weitet meinen Blick bei der Suche nach Geborgenheit, nach Zuflucht: Zuflucht ist bei dem Gott, der von alters her ist. (5.Mose 33,27).

Es ist ein Segenswort des Mose an den Stamm Asser  - und heute auch an Sie und mich, denn der Gott, der von alters her ist, ist ja kein alter, kraftloser Gott  - wie es Senioren oft sind - , sondern wirkmächtig bei uns damals, heute und in Zukunft.  Wenn uns der Segen zugesprochen wird, bedeutet das: Gott stellt sich an unsere Seite, der auferstandene Christus ist bei uns. Elend, Leid, Krankheit und Sorgen gibt es und wird es auch immer wieder geben. Wir sind noch nicht am Ziel und bitten deshalb im Vaterunser „Dein Reich komme“, aber Christus ist bei uns, all unsere Sorge sollen wir auf ihn werfen heißt es im 1.Petrusbrief, Kapitel 5, Vers 7.

Ganz persönlich habe ich das in den schweren Krankheitstagen meiner 1. Frau und dann nach ihrem Tod erlebt. Der mitleidende Christus war bei uns, meine Frau hat ihre Beerdigung selbst vorbereitet und wollte, dass die Auferstehungsbotschaft in Wort und Lied ganz deutlich wird. Nach ihrem Tod spürte ich, dass der mitleidende Christus mich hielt.

Ich liebe ein Bild des Malers Roland Peter Litzenburger. Er hat den Gekreuzigten mit fast überlangen Armen dargestellt. Unter diesen Armen sind Menschen in fast allen Lebenslagen zu sehen. Sie sind geborgen. „Schutzmantelchristus“ nennt der Künstler dieses Bild. 

Gern singe ich das Lied:

Du bist mein Zufluchtsort.

Ich berge mich in deiner Hand,

denn du schützt mich, Herr.

Wann immer mich Angst befällt, traue ich auf dich.

Ja, ich trau auf dich, und ich sage:

Ich bin stark in der Kraft meines Herrn.

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Kommentare (2)

Angela K. /

Lieber Herr Kunik, danke für diese trostvolle Andacht. Genau die Worte, die ich gerade brauche, nach dem Tod meines Mannes, vor 1 Woche. Unser HERR segne Sie.

Ursula /

ERF - tut einfach gut und Ihre Worte, Herr Kunick, haben auch gut getan. Vielen Dank!