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Ein Spezial-Frieden?

Jens Brakensiek über Johannes 14,27.

Jesus spricht: Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

Johannes 14,27

Heute geht es um Frieden. Jesus verspricht allen, die ihm nachfolgen: „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“

Aber was ist das für ein „Spezial-Frieden“, von dem Jesus da redet? Ist das ein „Frieden light“? Also kein echter Frieden, nur so einer im Herzen?

Eine Art religiöse Beruhigung: „Mag es um mich herum auch unfriedlich zugehen, ich bin im Frieden mit mir selbst. Meinetwegen auch mit Gott. Und wenn’s geht, auch mit der Umwelt. Aber das findet alles nur innerlich statt. Das hat nichts mit meiner Umgebung direkt zu tun. Daran kann ich ja eh kaum was ändern.“ - Hat Jesus das so gemeint?

Das Johannes-Evangelium, in dem dieses Wort zu finden ist, ist ja ursprünglich in griechischer Sprache verfasst. Und das griechische Wort für „Frieden“ lautet „Eirene“.

In der griechischen Mythologie war die Göttin Eirene eine Schwester von „Eunomia“, der guten Ordnung und von „Dike“, dem Recht und der Gerechtigkeit.

Die Botschaft dahinter: Frieden kann nur bestehen, wenn auch Recht und Ordnung herrschen. Das hat also mit dem Gemeinwesen zu tun, in dem man lebt.

Friedrich Schiller drückt das so aus: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Ist das dann ein besserer Frieden - im Gegensatz zum inneren Frieden, von dem Jesus zu reden scheint?

Aber halt! Jesus redete und dachte ja hebräisch bzw. aramäisch und nicht griechisch. Er spricht hier also nicht von Eirene, sondern vom Schalom. Schalom aber meint Unversehrtheit, Heil.

Da geht es nicht nur um Befreiung von Unheil und Unglück, sondern auch um Gesundheit, Sicherheit, Geborgenheit.

Noch deutlicher wird das, wenn man sich klar macht, in welcher Lage sich Jesus befand, als er dies seinen Jüngern sagte. Er hat sein Leben mit seinen Jüngern geteilt. Jesus hat Sünden vergeben. Er hat Wunder getan. Er hat die Menschen eingeladen, Gott zu vertrauen. Und er hat seinen Jüngern gezeigt, was es heißt, Liebe und Versöhnung zu leben.

Dann ist die Zeit reif. Bald wird Jesus gefangen genommen, misshandelt und getötet. Er weiß das und verabschiedet sich von seinen Jüngern, unter anderem mit diesem Wort vom Frieden.

Das ist vorausschauend. Denn letztlich hat Gott Frieden mit den Menschen geschlossen durch den Tod seines Sohnes Jesus Christus am Kreuz. Das meint Jesus, wenn er von „seinem“ Frieden spricht.

Aber was bedeutet dieser Friede konkret? Eine Antwort: Friede mit Gott bedeutet Geborgenheit in der Liebe Gottes.

Die liebevolle Beziehung, in der Jesus mit seinen Jüngern gelebt hat, bleibt bestehen, auch wenn Jesus weggeht. Und sie wirkt sich aus. Jesus sagt ihnen: „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“

Liebe ist nicht nur Gefühl, sondern zeigt sich in der Tat, im Leben, im Alltag. Besonders dann, wenn es schwierig wird. Mit einem Nachbarn. Mit einem Familienmitglied. Mit einer Kollegin.

Wie gut ist es dann zu wissen, dass ich nicht allein bin. Dass da jemand mitgeht, der mich unterstützt, wie es ein Freund tut. Nicht nach dem Munde redet, aber doch den Rücken stärkt.

Diesen Frieden mit Gott erfahren Sie, wenn Sie sich Jesus anvertrauen. Überall. Jederzeit.

Es gibt dann keine Situation mehr, die Sie allein bestehen müssen. Jesus ist bei Ihnen. Bei ihm sind Sie geborgen.

Das ist keine Einbildung. Der Friede Gottes ist erfahrbar und hat Strahlkraft. Den schenkt Jesus. Darum: Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

 

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Kommentare (1)

Stefan K. /

Guten Morgen und herzlichen Dank für diese so gelungene göttliche Botschaft. Da muss einem doch das Herz aufgehen. Diese Andacht, werde ich mir noch einige Male gönnen