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/ Wort zum Tag

Ein Ebenbild Gottes

Sigrun Teßmer über 1. Mose 1,27.

Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn und schuf sie als Mann und Frau.

1. Mose 1,27

Kennen Sie das Schwein Picasso? Den Pinsel im Maul malt es mit bunten Farben Bilder, die für viel Geld verkauft werden. Ich habe mir bisher kein Bild gekauft, an dieser Stelle bin ich wohl Kunstbanause. Was hätte wohl der echte Maler Picasso darüber gedacht?

Zwischen Menschen und Tieren gibt es große Unterschiede. Dass Menschen - im Allgemeinen - anders malen als Schweine, ist nur einer von vielen. Menschen können phantasievoll mit Sprache umgehen. Menschen können singen. Menschen können dichten. Menschen können sich über das Wetter unterhalten. Menschen können sich an den Blumen freuen. Menschen können entspannen und genießen. Und das alles nicht nur instinktiv, um einen Partner zu finden und sich zu vermehren. Nein, wir Menschen tun auch Dinge, die einfach Freude machen. Einfach so. Ohne Zweck. Wir sind schon ganz schön anders als Tiere. Wir haben die Möglichkeit, unseren Verstand zu gebrauchen. Wir sind in der Lage, nicht nur an gestern zu denken, sondern auch zu überlegen, was morgen sein wird. Und wir können glauben. Überall auf der Welt sind Menschen in irgend einer Weise religiös. So unterscheidet uns doch sehr viel von den Tieren.

Die Losung von heute heißt: Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn und schuf sie als Mann und Frau. So steht es in 1. Mose 1,27.

Der Mensch ist nach Gottes Ebenbild erschaffen. Als Mann und Frau. Männer und Frauen haben etwas, was sie aus allen anderen Geschöpfen hervorhebt. Etwas ganz Spezielles, was uns von Gott ganz persönlich gegeben ist. Was das genau ist, wird hier gar nicht gesagt. Aber trotzdem drückt es eine große Wertschätzung aus. Eine Würde, die Gott uns verleiht. Gott hat uns Menschen nicht einfach nur gemacht, sondern nach seinem Bild erschaffen. Als Mann und Frau.

Daher kann eigentlich jeder von sich sagen: Ich bin ein ganz besonderer Mensch, weil Gott mich nach seinem Bild geschaffen hat. Und deshalb werde ich gut zu mir selbst sein.

Aber Gott hat auch mein Gegenüber zu seinem Ebenbild geschaffen. Das bedeutet: Jedes Mal, wenn ich einem Menschen begegne, schaue ich in das Gesicht eines Ebenbildes Gottes. Da ist es angemessen, dem anderen mit Respekt zu begegnen.

Ich halte gelegentlich Reden bei Beerdigungen von Menschen, die keinen Bezug zum christlichen Glauben hatten. Die Angehörigen erzählen mir vorher Geschichten aus dem Leben des Verstorbenen. Sie sprechen mit mir über das Verhalten und den Charakter dieses Menschen. Und manchmal ist es für mich gar nicht leicht, respektvolle Worte zu finden. Vor allem dann, wenn der Verstorbene von seinen Mitmenschen als schwierig erlebt wurde. Und doch habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, das Leben eines jeden, für den ich eine Rede halte, in angemessener Weise zu würdigen. Über diesen Menschen - den ich meist gar nicht kenne - mit Respekt zu sprechen. Ich hoffe, dass es mir oft gelingt. Denn auch dieser Mensch war ein Ebenbild Gottes.

Gut ist es, wenn wir nicht erst am Grab, sondern schon im Leben unseren Mitmenschen mit Respekt begegnen. Jeder Mann, der vor mir steht, ist ein Ebenbild Gottes. Jede Frau, der ich gerade „guten Tag“ sage, ist ein Ebenbild Gottes. Und jedes Kind, das mir ein selbst gemaltes Bild überreicht, ist ein Ebenbild Gottes.

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Kommentare (2)

Werner S. /

- warum sagt man etwas über Menschen die man gar nicht kennt ?
-das "Ebenbild" Gottes - der Mensch - erscheint nicht in der Einheit - welche Gott ja noch übersteigt - sondern in der "Dualität" mehr

Gesa V. /

Gott schuf den Mensch nach seinem Bilde
Manche Kirchen sagen, der Mensch sei von Grund auf böse.Dann müsste Gott ja auch böse sein.