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/ Wort zum Tag

Ehrlich glauben

Hans-Martin Stäbler über Johannes 20,27.

Jesus spricht zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

Johannes 20,27

Immer wieder fragen mich Gäste nach einem Gottesdienst:

Wie bekomme ich einen festen Glauben? Einen Glauben, der nicht nur an Glückstagen begeistert, sondern gerade auch in Krisenzeiten durchträgt? Menschen sagen: Ich möchte doch nicht nur einer christlichen Fata Morgana nachrennen, sondern Jesus Christus wirklich erleben. Ich möchte seine Kraft spüren, seine Stimme persönlich hören und seine Liebe konkret erfahren.

So dachte auch Thomas, einer von den zwölf Jüngern. Er wollte nicht nur glauben, weil seine Freunde von Jesus schwärmen, er wollte eine eigene Begegnung mit dem auferstandenen Jesus Christus erleben. Er hatte den Wunsch, Jesus zu sehen und ihn zu spüren. Er wollte ehrlich glauben und nicht nur einer religiösen Idee auf den Leim gehen.

Ich verstehe dies und finde Thomas mit seiner Haltung sehr überzeugend. Echter Glaube ist mehr als Tradition und ein oberflächliches Jesusgefühl. Religiöse Stimmungen allein halten uns nicht, besonders nicht in den harten Herausforderungen des Alltags und in Lebenskrisen. Wir brauchen eine Jesus Begegnung, wie Thomas am Sonntag nach Ostern.

In Johannes 20, 27 wird davon berichtet:

Jesus bringt zuerst der gesamten Jüngerrunde den Frieden Gottes und erfüllt dann Thomas seinen persönlichen Wunsch:

Reiche deine Finger her und sieh meine Hände. Reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern glaube mir.

So wie Thomas damals, habe ich Jesus in meinem Leben immer wieder erfahren.

  • mit 19 Jahren bei einer Jugendwoche in unserer Stadthalle, als ich zum ersten Mal glauben gewagt habe.
  • später dann, als Jesus eine neue Berufung in mein Leben hineingelegt hat – vom Elektrotechniker zum Jugendevangelisten.
  • und als ich vor einigen Jahren schwer krank im Krankenhaus lag und Gottes Nähe und Hilfe erfahren habe. Auch durch Ermutigungsworte der Bibel, die mir andere zugesprochen haben, ist mein Glaube nicht zerbrochen. Mir wurde geholfen.

Gerade heute, wenn die Krisen unserer Welt und die alltäglichen Sorgen uns niederdrücken wollen, lasst uns auf die Hände Jesu sehen.

Jesus lädt uns konkret dazu ein: „sieh auf meine Hände“.

Was sind das für Hände die Jesus zeigt? Es sind die durchbohrten Hände. Man hat ihm Nägel durch seine Hände getrieben. Er hat festgehalten, als er am Kreuz für unsere Schuld gestorben ist. Er hat nicht zurückgezogen, so kann er uns auch heute festhalten in den Kreuzstationen unseres Lebens.

Was sind das für Hände, die wir sehen? Es sind die segnenden Hände: er spricht sein großes JA in unser Leben hinein. Du gehörst zu mir!

Was sind das für Hände, die Jesus uns zeigt? Es sind die helfenden Hände. Er stellt uns wieder auf die Beine, wenn wir am Boden liegen. Welche Hände spüren wir? Es sind die liebenden Hände, die uns täglich mit Gutem beschenken.

Jesus lädt uns heute ein, ihm zu vertrauen.

Mit all unseren Fragen und auch Zweifeln wollen wir ehrlich, wie damals Thomas, auf die Hände von Jesus sehen und ihn hören. Dann werden wir wie Thomas heute bekennen: Jesus, du bist mein Herr und mein Gott!

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Kommentare (1)

Hildegard W. /

Sehr gut. Die Fragen von Thomas kann ich nachvollziehen. So eine Jesusbegegnung veränderte ihn und ist ein Geschenk.