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Echte Begegnungen

Simon Diercks über Matthäus 3,14-15.

Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt zu! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er’s ihm zu.

Matthäus 3,14–15

Wissen Sie, was mir immer wieder im Weg steht, Menschen und Gott wirklich zu begegnen - und nicht nebeneinander herzu leben? Es ist ein Wesenszug, der an sich nicht schlecht ist. Nur manchmal im Weg steht. Es ist mein Stolz.

Stolz kann etwas sehr Gesundes sein: das Bewusstsein, wer ich bin, was ich kann und ein ganz grundsätzliches „Ja“ zu mir und meinem Tun. Stolz als Ausdruck eines gesunden Selbstwerts. Gute Sache!

Nur, wo mich mein Stolz davon abhält, anderen wirklich zu begegnen: da wird er hinderlich. Wo ich nicht einfach zugeben mag, dass ich im Streit jemanden Unrecht getan, ihn oder sie vielleicht sogar verletzt habe. Wo es mir schwer fällt, zuzugestehen, dass ich einen Fehler gemacht habe, hinter meinen eigenen Ansprüchen und denen anderer zurückgeblieben bin.

Das sind Momente, in denen mein Stolz mir im Weg steht. Denn ich möchte das stolze Bild, dass ich von mir habe und anderen vielleicht auch von mir zeige, nicht aufgeben. Möchte nicht das Bild beiseiteschieben und den echten Simon zeigen. Weil: der ist nicht perfekt, macht Fehler, verletzt andere, hat nicht immer Recht.

Das Doofe ist, dass mein Gegenüber dann halt nur meinem stolzen Selbstbild und nicht mir selbst begegnet. Eine ziemlich oberflächliche Angelegenheit.

Kennen Sie solche Situationen? Wo Ihnen der eigene Stolz im Weg steht? Wo er echte Begegnung verhindert?

Johannes, der Täufer, ein Verwandter von Jesus, der erlebte eine solche Situation. Und peinlicherweise für ihn wurde sie in der Bibel aufgeschrieben. Peinlich für ihn, gut für uns. Hören Sie hin, wie davon im Matthäusevangelium, Kapitel 3, Vers 14-15 berichtet wird:

Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt zu! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er’s ihm zu.

Haben Sie’s gemerkt? Johannes der Täufer ist so überzeugt von seiner Demut und wie großartig er dem Retter der Welt dienen will, dass er ihn auf keinen Fall taufen will. Jesus hingegen muss niemandem etwas beweisen. Er weiß: das einzige Maß, mit dem er messen will, ist den Willen seines himmlischen Papas zu tun. Und also ganz wie die Menschen zu werden, für die er alles geben wird. Sogar sein Leben.

Und das heißt eben auch, dass er sich taufen lässt. Von einem stolzen Johannes. Weil er echte Begegnung möchte. Mit Johannes, mit jedem Menschen, für den er sein Leben gibt. Für Sie und für mich.

Wo hindert Sie ihr Stolz, Jesus zu begegnen? Ihm nicht nur ein perfektes Selbstbild, sondern einfach die oder den zu zeigen, der oder die Sie sind? Ich glaube, es lohnt sich. Vielleicht beginnen Sie damit, dass sie Jesus jetzt mit wenigen Worten einfach mal sagen, was ihnen gerade am schwersten auf dem Herzen liegt und worauf Sie sich am meisten freuen in dieser Woche. Das ist echte Begegnung mit Jesus.

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