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Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.

Birgit Winterhoff über 2. Mose 20,12

„Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.“

Die zehn Gebote sind bekannt. Nicht nur in der Kirche. Nicht nur unter Christen. Sie werden genannt, wenn es um grundlegende Werte geht, die unsere Gesellschaft für den Zusammenhalt von unterschiedlichen Menschen benötigt. Die zehn Gebote werden auch von denen benannt, die die Gebote längst nicht mehr im Einzelnen nennen können. Sie sind so etwas wie eine Ikone unserer modernen Gesellschaft. Die Anerkennung genießen die zehn Gebote sogar bei Menschen, die sich zu keiner Religion bekennen.

Ein Vater, der seinen Sohn zum Konfirmanden-Unterricht anmeldete, sagte mir beim Abschied: „Und bringen sie ihm ja die zehn Gebote bei!“ Was meinte dieser Vater? Warum waren ihm die zehn Gebote so wichtig? Der Vater wünschte sich eine grundlegende Lebensorientierung für seinen Sohn und auch für sich.

Wichtige Fragen menschlichen Zusammenlebens sind in den zehn Geboten angesprochen, Fragen, die jeden berühren. Fragen der Fürsorge zum Beispiel. Und Fragen des Schutzes von Leben und Eigentum.

Ohne Wenn und Aber und in großer Klarheit geben sie Antworten. Das macht ihre Autorität aus. Sie rühren damit an die Sehnsucht nach verlorener Lebensganzheit, die in den Herzen vieler Menschen brennt. Gott will der Gott sein, der in unserem Alltag da ist. Der hineinspricht durch sein Wort und uns keinen Tag und keine Stunde allein lässt. Er ist unser Herr und Heiland. Unser Richter und unser Retter.

Die zehn Gebote müssen nicht ständig aktualisiert werden. Es sind grundlegende Regeln. So wie das Gebot: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.“ Mehr als 3000 Jahre alt sind die Gebote! (Das gibt ihnen ihre Würde.???) Heute wie früher weiß man, was gilt und was sich gehört. Was recht oder unrecht, was gut und böse ist. Man weiß es, auch wenn man sich nicht danach richtet. Auch wenn das Gewissen vieler Leute ziemlich abgestumpft ist. Auch wenn man immer wieder gute Gründe für persönliche Ausnahmeregelungen findet. Aber das ist nie anders gewesen. Gerade die Bibel berichtet nüchtern und ungeschminkt von Verstößen gegen die zehn Gebote.

Die zehn Gebote sind in verschiedenen Zeiten unterschiedlich ausgelegt worden - und man hat unterschiedliche Folgerungen daraus gezogen. Gerade an dem Gebot „Du sollst deine Eltern ehren“ kann man das gut ablesen. Wir belächeln, was in früheren Zeiten für wichtig gehalten wurde. Ich erinnere mich gut, wie wir uns als Jugendliche gegen unsere Eltern aufgelehnt haben. Wie wir ihre Autorität infrage gestellt und ihre Moralvorstellungen belächelt haben. Das haben andere Generationen auch so gemacht. Heute erleben wir eine früher nicht gekannte Empfindlichkeit auf mancherlei Verletzungen von menschlicher Freiheit und Würde - bis hinein in die Familien. Für die Ehrfurcht vor dem Leben ist nie so leidenschaftlich gestritten worden wie heute - angefangen vom Schutz des Embryos bis zum hilflosen Greis.

Wir kennen die zehn Gebote am besten nach der Zählung von Martin Luther aus seinem Katechismus. „Du sollst!“ In diesen Worten begegnet Autorität. Gute Autorität lebt vom Vertrauen - oder sie lebt nicht. Erst das Vertrauen auf Gottes gute Autorität macht aus dem Gesetz eine lebendige Ordnung für gelingendes Leben. Der Glaube, der der Gnade Gottes vertraut, macht uns fähig zu leben, zu handeln.

Jesus wurde einmal gefragt, welches das wichtigste Gebot ist. Seine Antwort: Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben und deinen Nächsten wie dich selbst. Das ist die absolute Kurzfassung der zehn Gebote, die alles Wesentliche beinhaltet.

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