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/ Wort zum Tag

Du hast die Wahl

Friederike Deuschle über Josua 24,17.

Der HERR, unser Gott, hat uns behütet auf dem ganzen Wege, den wir gegangen sind.

Josua 24,17

Ich wohne in Tübingen. In dieser Stadt gab es vor einiger Zeit eine Oberbürgermeisterwahl. Sie hat in ganz Deutschland für Aufsehen gesorgt. Denn der bisherige Amtsinhaber war ziemlich umstritten. Und es war keineswegs sicher, ob er die Wahl gewinnen und sein Amt behalten würde.

Doch die Tübingerinnen und Tübinger haben ihn wiedergewählt. Die Mehrheit war offensichtlich davon überzeugt, dass er viel für ihre Stadt geleistet hat und dass Tübingen unter seiner Führung auch weiterhin gut aufgestellt ist. Deshalb haben sie ihm ihr Vertrauen und ihre Stimme geschenkt.

Von einer ähnlich aufsehenerregenden Wahl erzählt uns die Bibel im Buch Josua. Ja, diese Wahl ist noch viel aufsehenerregender und bedeutender als die Tübinger Wahl. Denn hier geht es nicht nur um einen Oberbürgermeister. Hier geht es um Gott selbst:

Josua hat das Volk Israel zusammengerufen und er stellt ihnen die Frage, ob sie weiterhin Gott ihr Vertrauen schenken wollen. Sie sollen entscheiden, ob sie weiterhin sein Volk sein und ihm dienen wollen oder lieber nicht. Dabei ist Josua keineswegs sicher, wie diese Wahl ausgehen wird.

Er blickt zurück auf viele Jahre, in denen er es immer wieder erlebt hat, dass das Volk  sich gegen Gott aufgelehnt hat. Und das, obwohl sie es viele Male erfahren haben, dass Gott ihnen geholfen, sie begleitet und behütet hat. Deshalb erinnert Josua sie an all das Gute, das Gott ihnen geschenkt hat: Er beginnt bei Abraham, den Stammvater des Volkes. Ihm hatte er ein gutes Land für sich und seine Nachkommen versprochen. Das Land, in dem sie nun tatsächlich angekommen sind.

Josua erinnert an Jakob und seine Söhne, die er in einer schweren Hungersnot bewahrt hat. Und er malt ihnen vor Augen, was sie selbst mit Gott erlebt haben. Er spricht davon, wie Gott sie aus der Sklaverei in Ägypten geführt und sie durch viele Hindernisse und Gefahren hindurch ans Ziel gebracht hat. Er macht deutlich: Gott hat seine Versprechen gehalten. Mit ihm seid ihr gut aufgestellt.

Und Josuas Rede kommt an bei den Menschen. Sie lassen sich erinnern. Ja, sie bestätigen es selbst:

„Der Herr, unser Gott, hat uns behütet auf dem ganzen Wege, den wir gegangen sind.“

So lesen wir das im Buch Josua, Kapitel 24, Vers 17.Und dann sprechen sie ihm neu das Vertrauen aus. Sie machen es neu fest: „Ja, wir wollen dem Herrn dienen, denn er ist unser Gott.“

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, dann ist es zum Glück nicht so aufregend, wie das der Israeliten damals. Aber trotzdem erinnere ich mich an einige Situationen, von denen ich das auch sagen würde: Der Herr hat mich behütet. An gefährliche Situationen im Straßenverkehr, die ganz anders hätten ausgehen können. An Prüfungen, durch die ich gut hindurchgekommen bin. Entscheidungen, in denen Gott mir einen guten Weg gezeigt hat. Und selbst in schweren Zeiten, an Tiefpunkten meines Lebens würde ich zumindest das sagen: Dass er da gewesen ist und mich hindurchgetragen hat.

Ich merke: Es tut mir gut, mich daran zu erinnern. Denn es gibt mir Mut. Es macht mich zuversichtlich, dass Gott mich auch auf meinem weiteren Weg begleiten und behüten wird. Und deshalb will ich es heute neu für mich festmachen: Ja, diesem Gott will ich dienen. Ihm schenke ich mein Vertrauen.

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Anstoß

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Kommentare (2)

Leo /

... Du hast mich begleitet in dunklen und in hellenTagen, ich muss nur nach Dir fragen/ Und Du hast mich getragen als ich zu versinken drohte und wollte verzagen...
Danke

Sabine /

Mit Ihren guten Worten starte ich nun zuversichtlich in die neue Woche. Danke dafür.