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Der HERR macht im Meer einen Weg

Luitgardis Parasie über Jesaja 43,16

Der HERR macht im Meer einen Weg und in starken Wassern Bahn.

Jesaja 43,16

Genau das hatten die Israeliten damals in der Wüste erlebt: Die feindlichen schwerbewaffneten Ägypter waren hinter ihnen, das Rote Meer lag vor ihnen – sie saßen in der Falle. Und beschimpften erst mal ihren Anführer, Mose: „Du hast uns in diese schreckliche Lage gebracht! Du bist schuld.“ Und Mose antwortet: „Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.“ Und so kam es auch. Gott machte im Meer einen Weg. Die Israeliten gingen hindurch und wurden gerettet, die bedrohlichen Ägypter gingen unter.

Der Herr macht im Meer einen Weg. Gott findet in aussichtsloser Situation eine Lösung. Neulich hörte ich dazu eine Geschichte. Sie stammt vom Autor William Saroyen. Er ist ein armenischer Christ, der Glaubenserzählungen seines Volkes sammelt. Die Geschichte geht so:

Ein Zimmermann wurde eines Abends auf dem Heimweg von einem Freund angehalten. Er fragte ihn: “Mein Bruder, warum bist du so traurig?“ – „Wärst du in meiner Lage, dir ginge es genauso“, erwiderte der Zimmermann. „Was ist passiert?“ fragte der Freund. „Bis morgen früh,“ sagte der Zimmermann, „muss ich dem König elftausendelfhundertelf Pfund Sägemehl aus Hartholz liefern, sonst werde ich hingerichtet.“

Der Freund des Zimmermanns legte ihm den Arm um die Schultern. „Weißt du was“, sagte er, „mach dir keine Sorgen. Wir gehen jetzt zu dir nach Hause. Dort lass uns essen und trinken und zu Gott beten und den morgigen Tag vergessen. Gott wird, während wir zu ihm beten und ihn feiern, an unserer Stelle für den morgigen Tag sorgen.“

Sie gingen also zum Haus des Zimmermanns, wo sie seine Frau und Kinder in Tränen fanden. „Hört auf zu weinen“, sagten sie, „wir wollen ein Fest feiern.“ Und so aßen und tranken sie, redeten und beteten, sie tanzten, sangen und lachten. Mitten im Gelächter fing die Frau des Zimmermanns an zu weinen und sagte: „Morgen früh sollst du hingerichtet werden, und wir vergnügen uns hier und freun uns des Lebens.“ „Denke an Gott,“ sagte der Zimmermann, und der Gottesdienst ging weiter.

Die ganze Nacht hindurch feierten sie. Doch als so langsam das Licht das Dunkel durchdrang und der Tag anbrach, wurde jeder schweigsam und von Angst und Kummer befallen. Am frühen Morgen klopfte es an des Zimmermanns Haustür. „Jetzt werde ich sterben“, sagte er und öffnete. Draußen standen die Diener des Königs. Sie trugen Trauerkleidung. „Zimmermann,“ sagten sie, „der König ist tot. Er starb heute Nacht. Mache ihm aus deinem Holz einen Sarg.“

Beeindruckend, dieses Ende, oder? So kann Gott alles umdrehen. Der Tyrann ist tot. Das Holz, das er als Fallstrick für den Zimmermann vorgesehen hatte, wird nun für seinen Sarg benutzt.  Ja, es gibt tatsächlich manchmal ganz unerwartete Lösungen für aussichtslose Probleme, wenn Menschen auf Gott vertrauen.  Wie wäre es, wenn wir heute Gott loben statt zu grübeln, beten statt uns zu beschweren und singen statt uns zu sorgen? Gott wird, während wir das tun, sich um unsere Probleme kümmern. Und manchmal erleben wir es dann auch: Der Herr macht im Meer einen Weg und in starken Wassern Bahn.

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