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Der HERR ist freundlich

Tina Arnold über Psalm 100,5.

Der HERR ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.

Psalm 100,5

Was kann ein Haustier dafür tun, dass es artgerecht gehalten wird? Kann sich ein Huhn aussuchen, ob es im Käfig gehalten wird oder am Boden mit Tausenden von anderen Tieren oder in einer kleinen Gruppe im Garten von netten Menschen? Kann sich ein Schaf den Hirten wählen, der am besten für die Schafe sorgt und die schönsten Weideplätze hat?
Haus- und Nutztiere können sich ihren Besitzer eigentlich nie frei wählen. Sie können sich in ihrem Verhalten nur ihren Lebensumständen anpassen. Wie ist das mit uns Menschen? Wieviel Wahlfreiheit haben wir eigentlich? Unsere Eltern und Geschwister können wir uns nicht aussuchen und viele unserer Lebensumstände können wir ebenfalls nicht beeinflussen. Können wir dann wenigstens unseren Glauben und unseren Gott frei bestimmen?
In Psalm 100,3 heißt es: „Erkennet, dass der HERR Gott ist! Er hat uns gemacht und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.“ Es scheint also doch bei uns Menschen nicht anders zu sein als bei den Schafen: Wir können uns nicht selbst zu Schafen des guten Hirten machen, sondern der gute Hirte macht uns dazu. Er kauft uns sozusagen auf dem Viehmarkt. Er kauft uns frei und zahlt dafür einen unverschämt hohen Preis: das Blut Jesu Christi. Nur so können wir zur Herde Gottes gehören. Nur so können wir Gott unseren Vater nennen. Nur so werden wir mit Gott versöhnt.
Viele tun sich mit diesem Gedanken schwer. Denn eigentlich sind wir es mittlerweile gewohnt, alles selbst zu entscheiden. Aus der Fülle der Möglichkeiten können wir diejenige auswählen, die momentan am besten zu passen scheinen. Wohin in den Urlaub fahren? Welches Restaurant besuchen? Lieber gutbürgerlich, griechisch oder asiatisch? Freiheit und Selbstbestimmung sind ein hohes Gut geworden. Wenn Gott uns zu Schafen seiner Weide macht, was gibt es dann noch für uns zu tun? Wo bleibt unser Gestaltungsspielraum?
Auch darüber hat sich der Autor von Psalm 100 Gedanken gemacht. Er fordert uns nämlich auf: „Jauchzt dem HERRN, alle Welt! Dienet dem Herrn mit Freuden! Danket ihm! Lobt seinen Namen!“  Das ist es, was wir tun können und sollen: Uns über Gott zu freuen und ihm zu danken. Und ihm zu dienen. Zum Dienen gehört auch, von unserem Gott begeistert zu erzählen, andere auf den guten Hirten neugierig zu machen. Oder – um es mit den Worten von Paulus zu sagen – wir sollen andere auffordern: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“
Und warum sollen wir das tun? Weil unser Gott einmalig ist. Weil es niemanden gibt, der seine Menschen, seine Schafe so sehr liebt. Deshalb endet Psalm 100 auch mit der Feststellung: „Der HERR ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.“ So ist Gott. Ganz unabhängig davon, was wir gerade erleben. Ob wir uns durch tiefe Täler quälen oder auf sonnigen Höhen die Aussicht genießen. Unser Gott ist immer derselbe und hat uns zu Schafen seiner Weide gemacht. Das ist ein Vorrecht, das uns niemand mehr nehmen kann. Wir stehen auf Gottes Weide, sind Teil seines Volkes. Ich wünsche uns, dass wir an diesem Tag Gottes Menschenfreundlichkeit und Gnade rühmen können – egal, ob wir sie gerade spüren und erfahren oder uns nur daran erinnern und auf sie hoffen können. Denn an jedem Tag unseres Lebens gilt: „Der HERR ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.“
 

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