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Der Herr aller Herren

Horst Marquardt über 1. Timotheus 6,15-16

Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann, sei Ehre und ewige Macht!

1. Timotheus 6,15–16

Dem König aller Könige und Herr aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, der wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann, sei Ehre und ewige Macht.

Wer das Vorrecht hat so alt zu werden wie ich, wurde Zeuge gewaltiger geschichtlicher Ereignisse. Ich denke an viele politische Machthaber und Herrscher des vergangenen Jahrhunderts, auf deren Endlichkeit unser Textwort hinweist. Mancher wird sich mit mir erinnern an Staatschefs, Herrscher und Diktatoren. Oft über viele Jahre saßen sie fest im Sattel. Doch manchmal kam einer zu Fall, schneller als er dachte.

Ich erinnere zum Beispiel an Adolf Hitler, Benito Mussolini, Stalin, Idi Amin, Walter Ulbricht und Erich Honecker. Herrscher wie sie verstehen es, die Massen für sich einzunehmen. Sie schaffen es, sich in bestes Licht zu setzen. Was ihnen nicht gelingt, wird Verrätern angelastet. Verschwörungstheorien verdummen das Volk und schaffen Unsicherheit. Opposition wird bekämpft. Geheimdienste und Polizei, hörige Gerichte und Behörden decken die Diktatoren. Selbst Christen fallen häufig auf die geschickte Propaganda herein.

Aber mancher im Volk behält den Durchblick. Das sind oft ganz schlichte, weithin unbekannte Menschen. So hörte ich vor vielen Jahren von einem Berliner Straßenbahnführer, der während des sogenannten Dritten Reiches vor Hitler warnte. „Wer so die Juden behandelt“, sagte dieser Mann, „den wird der Zorn Gottes treffen.“ Freunde dieses Mannes rieten ihm: „Hans, halte den Mund. Du bringst dich um Kopf und Kragen.“ Doch Gott hielt seine Hand über diesen Mann.

Verhängnisvoll für Herrscher, die ihre Macht missbrauchen, ist ihre Überheblichkeit. Mancher sieht sich an Gottes Stelle, nimmt ihm die Ehre und übertritt seine Gebote. Manche Herrscher verstehen den Eindruck zu erwecken, dass ihnen niemand etwas anhaben kann. Erfolge verblenden sie und das Volk. Tatsächlich gelingt es Diktatoren häufig, ihr Land wirtschaftlich voranzubringen. Mancher erweckt den Eindruck, im Auftrag der „Vorsehung“ oder einer höheren Macht tätig zu sein. Medienberichte und viele Bilder machen den Diktator bekannt. Durch eine geschickte Propaganda wird der Eindruck vermittelt, dass es ohne ihn nicht ginge und dass es für alle gut sei, wenn er möglichst lange leben würde.

Unrealistische Erwartungen werden erweckt. Doch nicht erst in der Neuzeit, immer schon hat es Herrscher gegeben, die wie Gott verehrt sein wollten. Da erinnert der Apostel Paulus seinen Schüler Timotheus daran, dass allein Jesus Christus König aller Könige und Herr aller Herren ist. Er allein hat Unsterblichkeit und bleibt unerreichbar. Er wohnt in einem Licht, in das niemand eindringen kann. Dieser Herrscher, der in der unsichtbaren Wirklichkeit regiert, wird einmal zurückkehren auf die Erde. Alle werden ihn dann sehen. Alle werden ihre Knie vor ihm beugen. Ihm allein gebührt Ehre und ewige Macht.

Für kurze Zeit bekamen Menschen auf Erden bereits einen Abglanz dieses Lichtes zu erkennen. Es waren die Jahre, in denen Jesus auf dieser Erde war. Menschen lernten ihn kennen als das „Licht der Welt“. Jesus möchte, dass wir uns zu allen Zeiten von diesem Licht so erleuchten lassen, dass wir selbst Licht in dieser Welt werden. Dort wo Christen wie Lichter leuchten, wird ihnen eine Macht verliehen, die stärker ist als alles, was alle Herrscher dieser Welt aufbieten können. Der Tag wird kommen, an dem die Welt erkennt: Die Hitlers kommen und gehen, aber unser Herr kommt. Er wird am Ende der Zeit ein ewiges Friedensreich errichten. Und alle Welt wird sehen, dass er der Herr aller Herren ist. Ihm allein gebührt alle Ehre.

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