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/ Wort zum Tag

Der etwas andere Wetterbericht

Gerhard Weinreich über Matthäus 5,45.

Er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.

Matthäus 5,45

Als Hörerin oder Hörer von ERF Plus wissen Sie: Zu jeder vollen Stunde werden Nachrichten aus Deutschland und der Welt gesendet. Auch der Wetterbericht. Stellen Sie sich einmal folgende Meldung vor: „Überall scheint heute im Land den ganzen Tag die Sonne – bis auf die Nordseeküste. Die Urlauber dort müssen von früh bis Abend verdientermaßen mit einem wolkenverhangenen Himmel rechnen, weil sie Gott für die zwei Bilderbuchwochen mit Sonne pur nicht dankbar waren!“ Oder die Meldung: „Während es in weiten Teilen Deutschlands nach der langen Trockenzeit endlich regnet, müssen die Berliner vergeblich darauf warten – woran sie selber schuld sind. Denn viele von ihnen ärgern sich immer noch, dass auf der Kuppel des neuen Stadtschlosses wieder ein Kreuz steht und am unteren Rand auch der Satz: ‚Es ist in keinem andern Heil, ... denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters’.“ Solche Nachrichten in ERF Plus würden mit Recht einen Sturm der Entrüstung auslösen!

Im heutigen Lehrtext der Herrnhuter Brüdergemeine meldet Jesus einen „Wetterbericht“ von Gott: „Er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“ (Matthäus 5, 45) Doch ist dieser Wetterbericht nicht ebenfalls anstößig, dass Gott keinen Unterschied macht zwischen Guten und Bösen? Bei ihm gibt es keinen Schön-Wetter-Bonus für Gut-Menschen, den wir so gerne für uns selbst beanspruchen. Für ihn gibt es nur Böse und Gute!  Dann dürften wir auch kein Problem damit haben, unserem Nachbarn, den man nie im Gottesdienst sieht, seine 14 Tage Sonne pur im Urlaub zu gönnen. Auch dann nicht, wenn wir trotz Gebet zwei Wochen Dauerregen hatten! Gott ist und bleibt ein Gott über „Böse und Gute, über Gerechte und Ungerechte“: ein Gott, der beiden alles Böse vergeben will. Darum schenkt er beiden nicht nur Sonne und Regen, sondern das Entscheidende, auf das es ankommt: seinen Sohn! Jesus ist die „Sonne der Gerechtigkeit“ für alle, die sich mit der Schuld ihres Lebens an ihn wenden.

Weil Gott es gut mit allen Menschen meint, kann ich aufhören, diejenigen zu verachten oder zu verurteilen, die ohne Gott leben oder gegen Gott sind. Dann kann ich anfangen, für mich selbst und alle Urlauber zu beten, dass uns immer neu die Augen aufgehen für alles Gute, das Gott uns mit seiner Schöpfung gönnt und schenkt. Auch für unseren Wohnort zu beten, damit er unter Gottes Segen steht. Auch für unser Land um Sonnenschein und Regen zu beten, wie es die Wiesen und Felder, Gärten und Wälder, gerade brauchen. Auch um gnädige Verschonung vor Überschwemmungen und anderen Klimakatastrophen zu beten. Auch für die Menschen zu beten, die von ihnen heimgesucht worden sind und ihnen helfen. Ach, es gibt so viele Gründe zum Beten! Aber auch zur Dankbarkeit, dass Gott seine Sonne aufgehen lässt über Böse und Gute und regnen lässt über Gerechte und Ungerechte, weil es ohne Sonnenschein und Regen kein Leben auf Erden gibt.

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Kommentare (2)

Veronika U. /

Vielen vielen Dank für die ermutigenden Worte!!!

Sabine /

Vielen Dank, Herr Weinreich, für Ihre guten Worte.