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Das Wichtigste zuerst!

Helmut Heiser über die 1. Timotheus 2,1.

Paulus schreibt: Ich bitte euch, vor Gott einzutreten für alle Menschen in Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung.

1. Timotheus 2,1

Mir tut es immer wieder einmal gut, daran erinnert zu werden, worauf es wirklich ankommt, damit ich im vielerlei des Alltages nicht aus den Augen verliere, worauf es wirklich ankommt.

Was ist heute wichtig, worauf muss ich unbedingt achten?  Es kann so leicht passieren, dass über den vielen Herausforderungen unseres alltäglichen Lebens das Wichtigste von anderem überlagert und dann vergessen wird oder unvorhergesehene Ereignisse unsere Blickrichtung verändern.

Das Bibelwort für heute richtet deshalb unseren Blick auf das, was für Christinnen und Christen unbedingt an die erste Stelle ihres Alltags gehört. Was ist das? Worauf ist grundsätzlich zu achten?

Paulus schreibt an seinen jungen Mitarbeiter Timotheus einmal Empfehlungen zur Entwicklung und Gestaltung seines persönlichen Lebens und des gemeinsamen Lebens in der Gemeinde. Er formuliert darin auch, worauf es vor allem ankommt, wenn er schreibt: „Zuerst und vor allem bitte ich euch, im Gebet für alle Menschen einzutreten: Bringt eure Wünsche, Fürbitten und euren Dank für sie vor Gott.“

Paulus stellt ganz klar das Gebet für alle Menschen an die erste Stelle aller Aktivitäten und Lebensäußerungen von Christinnen und Christen. Wir alle leben nicht allein, sondern sind mit einem weiten Beziehungsnetzwerk von Menschen verwoben und verbunden. Da ist es als Erstes wichtig, Wünsche, Fürbitten und Dank für diese Menschen vor Gott zu bringen.

Oft beschäftigt sich Paulus in seinen Briefen mit diesem Thema. Er schließt dabei keinen einzigen Bereich, keinen einzigen Menschen vom Gebet aus. Die Großen und die Kleinen, die Mächtigen und die Ohnmächtigen, die Unterdrücker und Unterdrückten, die Reichen und die Armen, alle sind mit in das Gebet zu nehmen.

Die ganze Weite des persönlichen, gemeindlichen und gesellschaftlichen Lebens soll in unserem Gebet vorkommen und vor Gott gebracht werden: Wünsche, Fürbitten und Dank für alle Menschen sind vor Gott auszubreiten. Sie sollen sein Herz finden.

Darüber hinaus machen Gebete für andere vom Kreisen um die eigenen Anliegen frei. Sie richten Seele und Gedanken auf die Gegenwart Gottes und alle seine Möglichkeiten aus. 

Im Gebet kann der Glaube ins Ganze und die Liebe in die Weite der Welt und des Herzens Gottes wachsen – keine Gemeinde soll in ihren Gebeten auf sich selbst beschränkt bleiben. Was auch immer uns bewegt, es soll sich in unseren Gebeten widerspiegeln – aus allem ein Gebet zu machen, für wirklich alle Menschen zu beten, das ist das Anliegen des Paulus.

Ganz verschiedene Gebetsformen helfen uns dabei, das Beten lebendig zu halten. Es gibt in der neuen Woche, an jedem neuen Tag große und kleine Einladungen dazu, dem Wichtigsten einen angemessenen Raum im Alltag zu geben:

Gottesdienste und natürlich weitere Gemeindeveranstaltungen sind solch große Einladungen zum Gebet in Dank, Lobpreis, Klage, Fürbitte und Dank. Die „kleinen Einladungen“ können wir selbst in unseren inneren Kalender schreiben und in unseren Alltag integrieren: etwa immer dann, wenn wir das Geläut einer Glocke vernehmen, können wir uns zum Beten einladen lassen, sogar mehrmals am Tag.

Vor dem Klingeln an einer Haustür, dem Betreten eines Pflegezimmers, bei An- oder Abreise von Freundinnen und Freunden. Wenn die Ampel auf Rot springt und eine Fahrtunterbrechung erfolgen muss, ist das für mich auch oft eine kleine Gebetszeit für die Menschen, die ich im benachbarten PKW sehe.

Das Wichtigste, was vor allem zu tun ist, braucht also ganz und gar nicht liturgisch gestaltet zu sein. Und wo immer wir auch sind, können wir Gott vor allem für alle Menschen um Frieden in ihren Herzen und Ländern bitten, wir können um Gerechtigkeit, um Liebe für alle und um die Bewahrung von Gottes wunderbarer Schöpfung bitten.

Und übrigens: Haben Sie heute schon für Ihre Nachbarn gebetet?

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

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