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/ Wort zum Tag

Das Beispiel Bileams

Bernhard Scharrer über 4. Mose 22,18.

Bileam sprach: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN.

4. Mose 22,18

Ein vollmundiges Bekenntnis, das Bileam hier ablegt. Nachzulesen im 4. Buch Mose, Kapitel 22.

Wie kam es dazu? Der Moabiterkönig Balak fürchtete sich vor der Kampfkraft der Israeliten. Diese hatten zuvor die Amalekiter besiegt. Da suchte Balak nach einer Möglichkeit, die Israeliten zu schwächen und kam auf die Idee, sie mit einem Fluch zu belegen.

Er erinnert sich, dass in Petor am Euphrat ein Mann namens Bileam lebt, der sich auf das Verfluchen versteht. So schickt er Boten zu ihm. Bileam solle kommen und die Israeliten verfluchen. Er soll dafür auch gut bezahlt werden. In der Nacht spricht Gott zu Bileam und verbietet ihm, mit den Boten zu gehen und die Israeliten zu verfluchen. So weigert sich Bileam, den Boten zu folgen. Aber Balak lässt nicht locker. Er schickt eine zweite, noch höherrangige Delegation zu Bileam. Die tragen wiederum das Anliegen vor und versprechen eine noch höhere Bezahlung. Bileam antwortet: „Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN.“

Das klingt gut. Da scheint ein Mann mit Prinzipien zu sprechen, der nicht käuflich ist. Aber warum lässt er dann die Delegation bei sich übernachten mit dem Hinweis, er müsse Gott befragen? War Gottes Antwort beim ersten Besuch nicht klar und eindeutig? Offenbar spekuliert Bileam im Grunde seines Herzens damit, dass Gott seine Meinung ändern wird und er sich doch noch den enormen Geldbetrag verdienen kann. Offenbar ist Bileam doch kein Mann mit unerschütterlichen Überzeugungen.

Der weitere Verlauf der Ereignisse zeigt, dass Bileam nicht gegen Gottes Anweisung handeln will. Andererseits aber nicht konsequent ist. Konsequent wäre es gewesen, die Delegation unvermittelt zurückzuschicken und selbst zu Hause zu bleiben. Aber Bileam lässt die Boten bei sich übernachten und reist am nächsten Tag mit ihnen zusammen zu deren König Balak.

Im Neuen Testament wird Bileam an einigen Stellen erwähnt. Dabei wird er jeweils als negatives Beispiel verwendet. So z. B. im 2. Petrusbrief, Kapitel 2. Dort geht es um falsche Propheten. Über sie schreibt der Apostel: „Sie verlassen den richtigen Weg und gehen in die Irre und folgen dem Weg Bileams, der den Lohn der Ungerechtigkeit liebte.“ (2 Petr 2,15)

Bileam fing einmal gut an, als er den Entschluss bekundete: „ Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN.“ Aber in seinem Leben ging er immer wieder faule Kompromisse ein. Offenbar war es ihm nicht gelungen, die Habgier und Geldliebe aus seinem Herzen zu verbannen. Das sollte mir und jedem Christen eine Warnung sein. Auch wir stehen in der Gefahr, trotz guter Absichten und klarer Bekenntnisse auf den Weg Bileams abzugleiten, das heißt: der Sünde nachzugeben.

Die richtigen Entschlüsse zu fassen, ist ein guter Anfang. Aber auf dem weiteren Weg brauchen wir die Führung durch den Heiligen Geist, um nicht auf falsche Wege zu geraten. Und dann natürlich auch den Gehorsam, diesen Führungen zu folgen.

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Anstoß

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Kommentare (2)

Walter H. /

vielen Dank für Ihren guten Beitrag

Susi /

Dankeschön, für die tolle Erinnerung im Wort Gottes standhaft zu bleiben. Wie oft bin ich doch ein Bileam im Leben und bin auf die Gnade des Herrn angewiesen