Dafür sind wir gemacht

Immer wieder passieren schlimme Dinge. Da wird einer arbeitslos oder schwer krank. Ein lieber Mensch stirbt oder jemandem wird übel mitgespielt. Leider gehört das einfach zum Leben dazu.

Aber haben Sie sich auch schon mal gefragt: Wenn das Schlimme zum Leben einfach dazugehört, warum reagieren wir dann eigentlich so traurig, fassungslos, mutlos oder gekränkt? Dann müssten wir die Tiefschläge doch einigermaßen rasch wegstecken und hoch erhobenen Hauptes weitergehen können. Gehört doch dazu! Aber nein, wir sind oft lange angeschlagen. Manche können dann kaum noch schlafen oder arbeiten. Andere werden regelrecht depressiv. Sind wir denn alle verweichlicht? Können wir nichts aushalten?

Nein, ich denke, der Grund liegt woanders: Wir sind nicht für diese Welt gemacht. Keiner von uns ist für diese Welt gemacht. Gott, der Schöpfer der Welt und damit auch unser aller Schöpfer hatte sich das ganz anders gedacht. Er wollte in Ruhe und Frieden mit seinen Geschöpfen zusammen sein, und auch sie sollten in Frieden miteinander leben. Dafür sind wir gemacht.

Stattdessen wussten und wissen es die Menschen besser. Schon damals im Paradies hatten sie ihre ganz eigene Vorstellung vom Leben. Noch besser und perfekter sollte es werden. Und Gottes schützende Regeln wurden ignoriert und seine gute Ordnung kurzerhand auf den Kopf gestellt.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Nach Gottes gutem Plan wird viel zu selten gefragt. „Können wir allein!“, lautet die Devise. Und Gott scheint zu antworten: „Ok, dann macht mal.“ Und so bestimmen Gier, Egoismus, Ungeduld und Neid unsere Welt. Die Jagd nach dem irdischen Glück macht unzufrieden und aggressiv. Beziehungen gehen kaputt und auch die Tier- und Pflanzenwelt leidet. Und für diese Welt, wie sie nun ist, sind wir in der Tat nicht gemacht!

Wird dieses Zerstören von uns selbst, unseren Beziehungen und unseren Lebensgrundlagen jemals aufhören? In der Bibel heißt es an vielen Stellen ganz klar: Ja, das alles wird ein Ende haben. Der Apostel Paulus spricht davon in seinem Brief an die Gemeinde im damaligen Rom: Einmal wird Gott seinen Kindern eine Welt voller Herrlichkeit schenken. Und die jetzt geplagte Schöpfung wird endlich aufatmen können, denn sie muss nicht weiter unter der Gier und dem Unfrieden der Menschen leiden. Schon heute dürfen sich Gottes Kinder darauf freuen, schreibt Paulus.

Aber wer sind denn Gottes Kinder? Dürfen wir uns das selber aussuchen, wer vielleicht dazugehört? Nein, Gott selber legt fest, wer seine Kinder sind. Paulus erklärt es genau: Es sind diejenigen, in denen der Geist von Gottes Sohn Jesus Christus lebt. Er lebt in uns, wenn wir ihn eingeladen haben, in uns zu wohnen. Er darf dann das Sagen haben und soll unsere Gedanken, unser Reden und unser Tun bestimmen. Und dieser Heilige Geist Gottes wird unsere Gedanken allmählich weglenken von Neid, Habenwollen, Aggressivität und Ungeduld.

Der Heilige Geist will stattdessen Gottes Kindern bereits jetzt Zufriedenheit schenken. Und selbst in schweren Zeiten einiges an Mut, Geduld und innerem Frieden. Und er will uns unser Geborgensein in Gott wissen lassen und uns Freude an unserer Gottesbeziehung schenken.

Paulus sagt dazu im Römerbrief, Kapitel 8, Vers 16: „Gottes Geist selbst gibt uns die innere Gewissheit, dass wir Gottes Kinder sind.“ Sozusagen als sichere Anzahlung für das spätere Leben zusammen mit Gott. Dafür sind wir gemacht! Und hier und da möchte Gott diese zukünftige Herrlichkeit eben bereits hier, in unserem heutigen Leben, anklingen lassen.