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Bleibt an meiner Seite

Lothar Eisele über Matthäus 26,38-39.

Jesus sprach zu den Jüngern: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet mit mir! Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf sein Angesicht und betete.

Matthäus 26,38-39

Wir waren mit einer Gemeindegruppe in Griechenland auf den Spuren des Apostels Paulus. Überall im Lande begegneten uns in Kirchen und an öffentlichen Plätzen Ikonen. Viele von ihnen waren mir eher fremd. Aber eine der Ikonen sprach mich ganz unmittelbar an. Sie zeigt Jesus, wie er niederkniet, die Hände gefaltet und den Blick erwartungsvoll nach oben gerichtet hat.

Jesus im Garten Getsemane. Gerade noch hat er mit seinen Freunden das Abendmahl gefeiert. Gleich werden die Soldaten kommen und ihn abführen, damit ihm der Prozess gemacht wird. Doch dazwischen diese Szene: Jesus ist im Garten Getsamene am Fuß des Ölbergs. Drei seiner Jünger hat er mitgenommen. Sie bittet er: Bleibt hier. Wacht mit mir!

Originalton im Matthäusevangelium, Kapitel 26: Jesus sprach zu den Jüngern: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet mit mir! Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf sein Angesicht und betete (Matthäus 26,38–39).

In dieser schweren Zeit bittet er sie: Wacht mit mir. Lasst mich nicht allein. Bleibt wach und betet! Es gibt Zeiten im Leben, die Menschen zutiefst erschüttern. Beim Arztbesuch wird ein Tumor entdeckt. Jetzt steht eine Operation und dann eine Strahlen- oder Chemotherapie unmittelbar bevor. Oder ein Mensch, den ich sehr lieb gehabt habe, ist plötzlich ohne Vorwarnung gestorben. Noch kann ich den Verlust gar nicht wirklich fassen. Oder: Nach langen Jahren in der Firma, wird von heute auf morgen der Arbeitsplatz plötzlich wegrationalisiert.

Ich könnte noch viele Beispiele aufzählen. In all diesen Situationen ist es so wichtig, dass wir einen kleinen überschaubaren Kreis von Menschen an unserer Seite haben, die an uns denken. Die mit uns beten. Die zuhören können, und denen wir das Herz ausschütten können. Manchmal hilft schon eine Karte: Ich denke jeden Tag an Dich. Ich bete für dich.

Wohl dem, der in schwierigen Situationen nicht allein gelassen wird. Jesus hat seine Jünger um seinen Beistand gebeten, aber sie schlafen ein. Sie können den Druck nicht aushalten. So betet er allein, hebt den Blick nach oben, sagt Ja zum Willen seines himmlischen Vaters. 

Auf der Ikone fällt von oben Licht auf Jesus. Auch wenn die Jünger ihn allein lassen, sein himmlischer Vater lässt ihn nicht allein, sondern schickt ihm zur Stärkung einen Engel. Jesus bekommt Kraft für den nächsten Schritt. Wenn ich mich von Menschen in schwierigen Situationen verlassen fühle, dann kann ich mich an meinen himmlischen Vater direkt wenden. Er kann Licht und Kraft für jede Situation schenken.

So wie Jesus darf ich Menschen um Beistand bitten. So wie Jesus darf ich mich immer an meinen himmlischen Vater direkt wenden. Und manchmal ist es auch so, dass ich selbst die Aufgabe habe, Menschen in Notsituationen beizustehen. Ich will Gott bitten, dass ich dann diese Situationen nicht verschlafe, sondern wach bin und merke, wann ich gebraucht werde.

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