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/ Wort zum Tag

Beschenkt – auch in schweren Zeiten

Ulrich Nellen über 1. Mose 39,23.

Der HERR war mit Josef, und was er tat, dazu gab der HERR Glück.

1. Mose 39,23

Nee, es ist wirklich nicht leicht! Da sitzt ein junger Mann mit Namen Josef vor knapp 4000 Jahren in einem finsteren Gefängnis, nicht, weil er es verdient hätte, sondern weil er ziemlich fies gemobbt worden war von der Frau seines Chefs.

Und selbst wenn es ein „Edel-Knast“ war für die damalige Zeit – großartig war das trotzdem nicht!
Also eine echt bescheidene Situation!

Und nun heißt es in dem Bibelvers für heute im 1. Buch Mose, Kapitel 39, Vers 23:

„Und der Herr war mit Josef, und was er tat, dazu gab der Herr Glück!“

In dem Zusammenhang des Bibelverses steckt drin, dass Gott treu zu ihm stand und sich solidarisch mit ihm verhielt.

Und das ist das Spannende: Gott hat Josef aus dieser schweren Situation nicht gleich herausgeholt.
Aber er war mittendrin! Und überall, wo Gott mittendrin ist, passiert etwas mit uns.

Und das mitten in Josefs nicht angenehmen Situation!

Ja, und später holt Gott ihn dann sogar auch aus diesem Gefängnis heraus und Erstaunliches passiert – Vielleicht lesen Sie mal diese Geschichte im Ganzen.

Hier und heute können Sie es wagen, diesen Vers mal ganz persönlich zu lesen: „Und Gott ist bei mir und alles, was ich tue, das lässt er mir gelingen!“

Na ja, wenden Sie vielleicht ein – Das stimmt doch gar nicht, damals bei Josef nicht – er war immer noch im Knast und auch nicht bei mir. Mir geht so viel schief und Glück ist oft genug ein Fremdwort für mich!

Leider ist das so, dass unser Empfinden und Erleben etwas anderes zeigt, als die Wahrheit dieses Bibelverses.

Ein Faktor ist sicher immer wieder unsere Ungeduld. Wir sind manchmal wie kleine Kinder, die sofort ihre Wünsche erfüllt haben wollen, möglichst sogar schon gestern.
Ich finde es immer faszinierend zu sehen, wie in einem Zeitrafferfilm sich eine Blume entfaltet. Diese Schönheit ist etwas, was sich unseren Sinnen normalerweise nicht erschließt, weil wir nicht diesen Zeitfaktor in uns haben.

Josef hat auch 13 Jahre als Sklave gelebt und einige Jahre davon auch im Gefängnis, erkannte aber selbst in dieser schwierigen Zeit, dass sein Gott ganz nah bei ihm war. Und daher war er auch offen für die Pläne Gottes – anders hätte er z.B. nicht die Träume der Mitgefangenen deuten können und der Leiter des Gefängnisses hätte ihm nicht die Verantwortung über alles übertragen, wenn er nicht den Geist Gottes in dem jungen Mann gespürt hätte.

Rückblickend kann Josef später sagen: „Durch Gott konnte ich diese schwere Zeit sogar vergessen.“

Ich möchte Sie ermutigen, nicht vorschnell aufzugeben, wenn Sie den Eindruck haben: Ich sitze hier im Dunkeln und glücklos. Setzen Sie Ihr Vertrauen auf Gott, der mittendrin ist.

Und das ist ein zweiter Gedanke:

„Gott war mit ihm“ heißt es hier – und das setzt nach christlichem Glauben immer voraus, dass wir diesen Gott auch zulassen in unserem Leben. Er drängt sich nicht auf, er möchte eingeladen werden - eben auch in diesen dunklen Zeiten, die Sie vielleicht derzeit erleben.

Und wo Gott drin ist, passiert immer etwas mit Ihnen und auch mit den Situationen. Die Zeit im Gefängnis war für Josef die Voraussetzung, dass er am Ende der zweite Mann hinter dem Herrscher über das Ägyptische Reich wurde, denn hier bekam er den Kontakt zum Hof – Menschlich gesehen sehr unmöglich, aber wenn Sie Gott vertrauen, werden Sie erleben, dass er zu seinen Versprechen steht:

Gott ist mit Ihnen und alles, was Sie in dieser Verbindung mit Ihm tun, wird Ihnen gelingen – eben, weil er mit im Boot ist!

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Kommentare (2)

Hubert /

Herzlichen Dank für diesen Beitrag. Mir gefiel vor allem der Hinweis, dass wir manchmal wie Kinder sind, die alles sofort haben wollen. In meinem Umfeld gab es ein paar junge Mädchen, die nicht zum mehr

Karin H. /

Lieber Pastor Nellen,
Ihre Auslegung hat mich sehr berührt. Dreißig Jahre war die
*Wartezeit* auf Gottes Geschenk für mich: Mein dritter Ehemann war dieses Geschenk.
Wieviele Jahre mit mehr mehr