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Benehmt euch!

René Cornelius über Epheser 2,19.

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.

Epheser 2,19

Ich habe den Großteil meines Lebens mit vielen Menschen zusammengewohnt. Und überall da, wo viele Leute zusammenkommen, da gibt es auch viele Herausforderungen zu meistern. Der Volksmund sagt ja schon treffend: „Da menschelt es eben!“

Und das beginnt schon bei der Beteiligung an den Pflichten im Haushalt und endet quasi bei der gemeinsamen Auswahl eines Films für den Abend … egal welchen Lebensbereich man auch nimmt … den Haushalt, die Mahlzeiten, die Freizeitgestaltung, bestimmte Routinen … alles muss irgendwie auch mal abgesprochen werden und man muss eben wissen, ob es gültige Regeln für alle gibt … und wenn ja, welche?

Wenn ich irgendwo in eine Pension oder ein Hotel oder sogar bei AirBnB einchecke, dann finde ich auf meinem Zimmer meist gewisse Verhaltensregeln in gedruckter oder laminierter Form vor … „Ah, darauf soll ich also achten“ … „Ah, das ist den Betreibern wichtig“ … „Ah, so störe ich meine Mitmenschen nicht“. Hier wird deutlich, dass ich mein Ego und meine eigenen Vorstellungen auch mal ein klein wenig zurückstellen darf, damit es allen Beteiligten gut geht.

Ich merke also, im Zusammenleben, im Miteinander sind auch Zugeständnisse wichtig. Es ist immer auch ein gewisses Verhandeln, mal kann ich meine Wünsche und Bedürfnisse durchsetzen und mal muss ich mich eben selbst auch unterordnen und einfügen … das ist ein völlig normaler Prozess, im Idealfall geprägt von Wertschätzung und Respekt dem anderen gegenüber. In einer Großfamilie lernt man das mitunter sehr früh und wenn mehrere Generationen dann auch noch unter einem Dach leben, dann kann es auf Dauer auch sehr spannend bleiben. Schließlich kommen hier unterschiedliche Bedürfnisse zusammen und auch bestimmte Prägungen verändern sich von Generation zu Generation.

Auf jeden Fall, kann ich nicht erwarten, dass ich immer nur mein Ding durchziehen kann und dass alle nur nach meiner Pfeife tanzen. Miteinander bedeutet eben auch, auf einander zuzugehen. Und selbst bei unseren Gästen kann man das erwarten, auch wenn man ja den Gästen von jeher schon viel Freiraum zugesteht … es sind halt Gäste.

Lustigerweise, gibt es in manchen Teilen Afrikas ein Sprichwort: „Behandle deinen Gast zwei Tage lang als Gast, aber am Dritten gib ihm eine Hacke in die Hand“ … soll heißen: Auch ein Gast darf sich am Gemeinwohl beteiligen … J

Und damit bin ich genau bei unserem Bibelwort für heute. Es stammt aus dem Brief von dem Apostel Paulus an die Gemeinden rund um die antike Stadt Ephesus. Paulus schreibt:

„Ihr seid nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen“ (Eph 2.19) In Klammern: Also benehmt euch auch so! J

Paulus ist sehr bemüht darum, den Gemeinden die Grundregeln für ein gutes Miteinander deutlich zu machen. Wie war das noch mit der Wertschätzung und dem gegenseitigen Respekt? Und dass doch eine positive Atmosphäre für alle da sein soll?

Paulus zufolge werden Menschen, die an Jesus glauben, eben zu einer großen Wohnung Gottes mit erbaut, zu einer Wohnung im Geist. Später betont Paulus auch, dass es an uns liegt, unsere innere Haltung dabei zu verändern. Es geht um eine Haltung, die das Miteinander als Ganzes sieht, wo jeder von uns ganz besondere Fähigkeiten hat und dadurch dem anderen helfen kann. Eine Haltung eben als Mitbewohner, als Mensch, den Gott in seinen Haushalt mit aufnehmen will, ausgestattet mit einem Bewusstsein für die Bedürfnisse auch des anderen.

Und ich denke: Wow, was sind das für moderne Gedanken und sind schon 2.000 Jahre alt. Aber gerade in turbulenten Zeiten wie heute, wo viele Menschen nur noch sich selbst sehen, sind sie irgendwo doch top aktuell. Gott möchte eben, dass wir gute Mitbewohner sind.

Vielleicht noch ein kleiner Tipp für heute: Wenn Sie heute Ihren „Hausgenossen“ begegnen, dann fragen Sie sie doch ruhig mal: „Was kann ich heute für dich Gutes tun?“

Ich wünsche Ihnen einen positiven Tag.

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