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/ Wort zum Tag

Begabt und stark

Thomas Huth über Jeremia 9,23.

Ich bin der HERR, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden.

Jeremia 9,23

Der heutige Losungsvers der Herrnhuter Brüdergemeine bezieht sich darauf, dass es Gott gefällt, wenn wir ihm mit unserem Leben und dem Einsatz unserer Gaben die uneingeschränkte Ehre geben.

„So spricht der Herr: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums. Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei und mich kenne, dass ich der Herr bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht der Herr.“ (Jeremia 9,22+23)

Wie gut ist es, wenn man seine Begabungen versteht, sie vertieft und für nützliche Zwecke einsetzen kann. Eine positive Eigenwahrnehmung, die die eigenen Stärken und Schwächen kennt und sie richtig einzuschätzen weiß, ist hilfreich für ein gesundes Selbstwertgefühl. Die eigenen Gaben brauchen nicht verleugnet zu werden. Es ist schön, wenn ein Mensch weise ist, stark oder auch reich. Es kommt darauf an, wie er damit umgeht.

Der Prophet Jeremia wies seine Zeitgenossen darauf hin, dass man die eigenen Möglichkeiten als eine Gabe von Gott verstehen und sie mit Hingabe demütig einsetzen sollte. Gott gefällt es, wenn man auf Eigenlob oder die Zurschaustellung seiner Begabungen und Stärken verzichtet. Wobei der Verzicht auf den eigenen Ruhm keine Selbstverneinung bedeutet. Es bedeutet vielmehr, dass ich erkenne, von wem diese guten Möglichkeiten kommen. Es bedeutet, dass ich mich in einem dankbaren Verhältnis zu Gott sehen kann.

Der Apostel Paulus verdeutlichte viele Jahre später diese Gedanken im 1. Korintherbrief, Kapitel 1, in den Versen 29-31 (HfA): „Vor Gott soll sich niemand etwas einbilden können. Das gilt auch für euch. Dass ihr mit Jesus Christus verbunden seid, verdankt ihr allein Gott. Und mit ihm hat er euch alles geschenkt: Christus ist Gottes Weisheit für uns. Durch ihn haben wir Anerkennung vor Gott gefunden, durch ihn gehören wir zu Gottes heiligem Volk, und durch ihn sind wir auch von unserer Schuld befreit. So trifft nun zu, was die Heilige Schrift sagt: „Wenn jemand auf etwas stolz sein will, soll er auf das stolz sein, was Gott für ihn getan hat!“  

Unsere Begabungen und Stärken sind ein Geschenk unseres Schöpfers. Seine Gaben sind aber zugleich auch Aufgaben. Seine Geschenke sollen in seinem Sinn eingesetzt werden, insbesondere auch dafür, wenn es um Gerechtigkeit, Recht und Barmherzigkeit geht. Weisheit, Stärke und Reichtum sind eine Verpflichtung. Sie sind nicht nur für sich selbst zu gebrauchen. Wir sollen Gott quasi nacheifern, indem wir barmherzig handeln, gerecht sind und rechtschaffen leben. Es ist so wichtig, dass wir diese Eigenschaften Gottes annehmen, um sie in dieser eher gnadenlosen und ungerechten Welt einzusetzen und damit Gott zur Geltung zu bringen. Klug sein, Salz und Licht sein, bedeutet für mich: Gott zu kennen und ihn durch den dankbaren Einsatz meiner Gaben zu ehren. Es bedeutet: Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit in meine Beziehungen hineinzutragen. Im besten Fall ergibt sich ein ergänzendes Zusammenspiel der verschiedenen Begabungen in der Gemeinschaft, sodass Gott dadurch viel Segen bewirken und gut versorgen kann. Ihm sei alle Ehre von Ewigkeit und Ewigkeit.

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