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/ Wort zum Tag

Apostelgeschichte 3,8

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Der Weg der beiden Apostel Petrus und Johannes führt zum Gottesdienst in den Tempel. Dorthin, wo sich die Gemeinde versammelt, um Gott zu loben. Da ist auch ihr Platz. Da gehören sie hin. Aber wer zur Kirche will, muss über die Straße gehen. Der Weg zum Haus Gottes führt immer mitten durch die Welt. Christen können diesen Weg nicht mit geschlossenen Augen gehen. Sie nehmen aufmerksam wahr, was um sie herum geschieht. Die Welt ist der Ort, an dem sich der Glaube bewähren muss. Nicht aus eigener Kraft, sondern aus der Kraft des auferstandenen Herrn. Und was dieser lebendige Herr auf unseren Wegen durch die Welt bewirken kann, erzählt die biblische Geschichte, aus der der neutestamentliche Vers für diesen Tag entnommen ist.
 
Von einem Bettler wird erzählt, lahm seit seiner Geburt. Keinen Schritt kann er aus eigener Kraft gehen.
Andere müssen ihn zu seinem Bettelplatz tragen. Es klingt fast wie Hohn, wenn dieser Platz nun ausgerechnet an der Tempeltür ist, die man die Schöne nennt. Ein Bild der Welt, wie es treffender kaum gezeichnet werden kann: Strahlende Fassaden, großartige Errungenschaften in Technik und Wissenschaft, religiöser Pomp und Feierlichkeit und direkt daneben Elend, Jammer, Hilflosigkeit. Glanz und Elend der Welt mit dem Brennspiegel auf einen Punkt gebracht.

Der Lahme sitzt vor der Tür. Denn hinein darf er nicht, dorthin wo man singt und betet. Und so ist er nicht nur lahm, sondern zugleich ausgestoßen, ein Mensch zweiter Klasse, den man nicht im Tempel haben will.
Da vorbei kommen Petrus und Johannes. Kein frommer Augenaufschlag und dann hinein in den Tempel. Nein, die beiden bleiben stehen. Sie schauen diesen Bettler an. Stehen bleiben – hinsehen – anschauen – in die Augen schauen. Menschen, deren Leben durch Gottes Kraft erneuert wurde, sind sehende Menschen geworden. Denn sie sind Lehrlinge des Herrn, der ein Meister im Ansehen der hoffnungslosen Fälle war. Die beiden Apostel haben aber nicht nur mit den Augen gesehen. Sie haben es zugleich mit dem Herzen getan. Und darum bleiben ihre Augen nicht an der äußeren Fassade hängen. Sie sehen die tiefer liegende verborgene Not. Und sprechen dem Mann zu: „Silber und Gold haben wir zwar nicht, was wir aber haben, das geben wir dir. Im Namen Jesu Christi steh auf und geh umher!“

Im Namen Jesu Christi. In diesem Namen liegt Kraft. Petrus und Johannes wussten, dass sie nicht allein vor diesem Bettler stehen. Sie haben gewusst, dass Jesus nicht nur bei ihnen ist, wenn sie im Tempel beten. Er ist auch draußen dabei, auf den Straßen des Alltags, auf den vielfältigen Wegen des Dienstes. Wir sind nicht allein, wenn wir unter Berufung auf den Auftrag Jesu etwas planen und ins Werk setzen. Er geht mit.
Das ist der Dienst, den Christen dieser Welt schulden: Den Dienst mit dem befreienden und aufrichtenden Wort, das auf Jesus Christus weist, das Vergebung zuspricht und neues Leben ermöglicht. Petrus und Johannes haben dem gelähmten Mann nicht nur Glaubenshilfe gegeben, sondern auch Lebenshilfe. Beides gehört ganz eng zusammen. Denn zum Glauben gehört die Liebe, zur Predigt die Diakonie, zum Beten das Arbeiten.

Am Ende der Geschichte steht das Lob Gottes. „Der Geheilte sprang auf, lief und sprang umher und lobte Gott.“ Das ist nicht selbstverständlich. Es ist das Werk des erbarmenden Gottes. Er kann das Herz und den Mund öffnen zum Lob Gottes. Auch Ihr Herz und Ihren Mund?

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Anstoß

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Kommentare (1)

Angelika /

Danke für die heutige Andacht sie kam so klar und wunderbar herüber Gottes Segen weiterhin für ihre Arbeit möge Gott durch sie Menschen anrühren und berühren