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Apostelgeschichte 17,27-28

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts.

Apostelgeschichte 17,27-28

Zeiten großer Umbrüche sind immer verbunden mit Umbrüchen der Grundwerte und der grundlegenden Orientierung. Es sind Zeiten, in denen die Bereitschaft vorhanden ist, Neues aufzunehmen und zu praktizieren. Das ist keine neue Entwicklung. Es ist so alt wie die Geschichte der Menschheit. Umbrüche beginnen meist in den Großstädten und verbreiten sich von dort in die Kleinstädte und Dörfer.

Paulus hat bei seinen Missionsreisen die Metropolen besucht. In der Apostelgeschichte kann man viele eindrückliche Berichte darüber lesen. In den Städten hat er Jesus verkündigt und Gemeinden gegründet. Auch in Athen ist er so vorgegangen. Zunächst macht Paulus eine Stadtbesichtigung. Wir beurteilen die Attraktivität einer Stadt nach Angeboten. Was bietet sie kulturell? Ist sie historisch bedeutungsvoll? Wie sieht es mit der Architektur aus? Gibt es ein breites gastronomisches Angebot? Nicht so Paulus. Ihn interessiert die religiöse Situation in der Stadt. Und er entdeckt ein vielfältiges Angebot. Er geht sowohl zu den religiös Interessierten in die Synagoge als auch zu den religiös Desinteressierten, die sich an öffentlichen Treffpunkten zusammenfinden.

Paulus wartet nicht, bis die Leute kommen. Er macht sich auf den Weg zu ihnen. Er wird von zwei unterschiedlichen philosophischen Schulen in Diskussionen verwickelt - von den Stoikern und den Epikureern. Die Stoiker predigen ein Leben der Selbstbeherrschung und der Pflichterfüllung. Sie bewahren die sprichwörtliche “stoische Ruhe“. Die Epikureer waren die Freunde des Lebensgenusses. Die beiden gegensätzlichen philosophischen Richtungen finden sich im Widerspruch zu Paulus und seiner Botschaft von der Auferstehung der Toten zusammen. Die Ablehnung Jesu hat oft verbindende Wirkungen. Bis heute verbinden sich unterschiedliche Gruppierungen im gemeinsamen Protest gegen den Anspruch Jesu.

Paulus knüpft in seiner Verkündigung bei Bekanntem und Vertrautem an: Bei der Verehrung der Götter und bei einem Altar mit der Aufschrift: “Dem unbekannten Gott.” Er nimmt die Situation auf, um dann die Größe Gottes zu verdeutlichen. Gegen die Scheingötter und Götzen kämpften schon die Propheten des Alten Testamentes. Der wahre Gott wird von Paulus beschrieben. Er hat alles geschaffen. Das neutestamentliche Bibelwort für diesen Tag drückt es so aus: “Gott hat das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten. Und fürwahr, er ist nicht ferne einem jeden von uns.”

 

Er ist der Herr der Welt. Gott ist nicht auf die Menschen angewiesen. Er ist souverän. Seine Größe umfasst uns völlig. Gott bietet Menschen, die ihn suchen, an, dass er sich finden lässt. Gott bietet Gemeinschaft an. Paulus lädt seine Zuhörer ein zur Umkehr. Missionarische Predigt ist - und das kann man bei Paulus lernen - einladend und eindringlich zugleich. Sie ist Heils- und Gerichtsbotschaft. Sie weist hin auf den, der auferstanden ist von den Toten: auf Jesus Christus. Spott und Gleichgültigkeit sind mögliche Reaktionen auf die Verkündigung. Paulus erlebt diese Reaktion. Er erlebt aber auch, dass Menschen umkehren und Christen werden.

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