/ Wort zum Tag
Afrika braucht Jesus
Andreas Hannemann über Matthäus 28,19-20.
Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
Es gibt Bibelworte, für die schämen sich manche Christen. Schade – denn es sind oft Bibelworte, die ganz vertraut sind. Die zum Glauben dazu gehören. Doch irgendwie scheinen sie aus der Zeit gefallen zu sein. Eines solcher Bibelworte: Der Missionsbefehl Jesu. Nachzulesen im Matthäusevangelium 28:
„Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“ (Matthäus 28,19–20)
Mich fragte mal jemand: Wie kann man heute noch den Missionsbefehl Jesu zitieren? Ist das nicht engstirnig? Intolerant? Hat nicht die Mission viel Leid über die Welt gebracht? Wäre es nicht besser gewesen, wenn man den Völkern, z.B. in Afrika, einfach ihren Glauben gelassen hätte, statt sie zu missionieren?
Die Zeitung „Times“ veröffentlichte vor einigen Jahren einen überraschenden Artikel über Afrikas anhaltende Krisen. Der Autor Matthew Parris schrieb damals: «Als Atheist glaube ich ernsthaft, dass Afrika Gott braucht.» Matthew Parris, in Afrika aufgewachsen, kam in diesem Artikel zum Schluss, dass christliche Mission einen enormen Beitrag in Afrika geleistet habe, den säkulare Entwicklungshilfe nicht zu leisten vermochte. «Entwicklungshilfe und Bildung allein reichen eben nicht aus», schreibt er. «In Afrika verändert das Christentum die Herzen der Menschen. Es bewirkt eine spirituelle Verwandlung.» Seiner Meinung nach löst das Christentum das unterjochende Stammesdenken auf, «was Hilfe und Wissen allein nicht vermochten.»
«Ohne christliche Mission in Afrika ist der Kontinent einer unheilvollen Verschmelzung aus Nike, dem Medizinmann, dem Mobiltelefon und dem Gewehr schutzlos ausgeliefert», warnt Matthew Parris. Quellen: JOEL NEWS/ Matthew Parris, Jeff Fountain / https://www.jesus.ch/neuigkeiten/religioeses/142780-atheist_afrika_braucht_gott.html )
Mich hat dieser Artikel von Matthew Parris nachdenklich gemacht. Ein Atheist schreibt über die verändernde Kraft des Evangeliums!
Wie gut, dass es weltweit Mission gegeben hat und bis heute gibt. Menschen erleben, dass Jesus Schuld vergibt, Beziehungen heilt und Kraft zu einem befreiten Leben schenkt.
Trauen wir der Kraft des Evangeliums noch etwas zu? Kann es sein, dass wir als Christen ängstlich geworden sind und uns deshalb schämen, das Evangelium zu verkündigen?
Der Missionsbefehl Jesu gilt nicht nur in fernen Ländern. In einer Gesellschaft, in der die christliche Kultur immer mehr verdrängt wird, braucht Jesus seine Zeugen – hier und jetzt. Nicht verkrampft, nicht aufgesetzt. Aber bereit, von dem zu sprechen, was mir wichtig ist. Wem werde ich heute begegnen? Bin ich bereit Auskunft darüber zu geben, was ich glaube? Oder ist es mir einfach egal, was der andere denkt? Gott wird Situationen und Gelegenheiten schenken, in denen ich sein Zeuge sein darf.
Der Missionsbefehl Jesu endet mit einer Zusage, die eigentlich zwingend zum Missionsbefehl dazu gehört – im Lehrtext der Herrnhuter Brüdergemeine aber nicht steht. Jesus spricht: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende“. Wie gut, dass Jesus mich nicht allein lässt. Er wird mir die Weisheit schenken, das richtige Wort zur richtigen Zeit zu sprechen.
Ihr Kommentar
Kommentare (2)
Lieber Bruder Hannemann, danke für Ihre ansprechende Auslegung.
Genau, das ist der Punkt, wo ich mich angesprochen fühle.
Mission, von meinem Glauben reden, meine Erfahrungen mit dem Glauben … mehrteilen.
Dann ist die Situation da und ich bin stumm wie ein Fisch.
Da frage ich mich schon, was da schiefliegt bei mir, mit meinem Verhältnis zu Jesus.
Das Gefühl, der Andere versteht mich nicht, ich werde missverstanden oder ich werde belächelt. dazu kommen Bedenken, wenn ich von meinen Glaubenserlebnissen erzähle, Mut zum Glauben an Jesus mache, dass der Andere dergleichen Erfahrungen und Hilfe nicht erlebt, mach ich mich dann unglaubwürdig?
Ich muss wohl in all diese Gedankengänge zu allererst Jesus bitten zu wirken.
Mein Part ist, dem Anderen kein Zeugnis schuldig zu bleiben, alles Andere liegt nicht in meiner Hand!
Viele Grüße Sigrid
Sehe geehrter Herr Hannemann,
Sie haben das gut geschrieben!!! Danke!
Diese Frage habe ich mir auch schon oefters gestellt...
Jesus sagt uns diese Aufforderung...tun wir das? Wenn mich jemand … mehrfragt und es sich ergibt, sage ich von meinem Glauben, meine Umgebung weiss auch, ich Christ bin..., aber reicht das aus?
Ich moechte niemandem etwas aufdraengen, aufzwingen; und habe auch Angst ich koennte dies tun...
Aber Jesus sagt: "Geht...lehret..."
Oefters schon dachte ich: "Wo sind die "Reiter", welche das Evangelium verkuendigen (wie damals in England, bei John Wesley), wo sind die Missionare auf den Marktplaetzen? (dort stehe ich ja auch nicht..., dort stehen die Zeugen Jehovah's, sie haben Mut und gehen...)
Dann sagt mir jemand aus meiner Familie, wie blutig die Kreuzzuege waren...
Reicht es (in unserem Land), wenn wir uns als Christen in den Gottesdiensten und Hauskreisen treffen, und "mal" Zeugnis geben, wenn es sich ergibt?
Ich bin ja auch nicht besser... Es erfordert Mut, rauszugehen; und sollte man sicher auch nicht allein tun...Jesus hat seine Juenger immer zu zweit rausgeschickt... Erfordert auch Zeit...
Reicht Evangelium weitergeben per Internet aus? (ich denke nicht...)
Wo geht unser Land weiter hin..., welchen Weg, wenn wir / ich zu wenig gehen u. reden? Das Evangelium weitersagen...es erfordert soviel Mut, finde ich, und ein "Opfer" an Zeit, und sicher auch an Bequemlichkeit...,
viele Gruesse...