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Achtung!

Ulrich Ahrens über Jesaja 40,10.

Siehe, da ist Gott der HERR! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen.

Jesaja 40,10

Manchmal möchte man aus der Haut fahren!  Oder einfach nur irgendwie weg. Was da gerade abgeht, nervt nur und ist nicht zum Aushalten.

Niemandem wünsche ich, dass so etwas zum Dauerzustand wird.

Für zahlreiche Menschen aus dem Volk Israel wurde es jedoch zu einem Dauerzustand. Sie hatten ihre Heimat verlassen müssen und lebten nun in fremder Umgebung. Herausgerissen wie ein entwurzelter Baum. Gleichzeitig der Willkür der fremden Herrschaft ausgeliefert.

Oh, was sehnte man sich nach einem Aufbruch und Durchbruch! Was gäbe man darum, sein Leben wieder selbständig führen zu können. Hat unser Gott uns denn ganz und gar vergessen? Solches Fragen trieb um und um.

Plötzlich erklingt dieser Ruf, diese Botschaft: „Siehe! Da ist Gott der HERR! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen.“

Wie ein Trompetenstoß durchdringt dieser Ruf des alttestamentlichen Propheten die trübe Stimmung der Kinder Israel in der babylonischen Verbannung. Dieser Ruf weckt Hoffnung. Er lässt neue Kraft aufkeimen. Also ist doch nicht alles aussichtslos.

Der Prophet, den Gott beauftragt hat, setzte vor diese Botschaft jedoch noch ein kleines Wörtchen: „Siehe!“

Sieh hin, Volk Israel!

Wer dort hinschaut, worauf er gewiesen wird, muss wegschauen von dem, was ihn gerade umtreibt, beschäftigt oder gar belastet. Der Hinweis des Propheten zeigt aber nicht zuerst auf eine großartige, wie auch immer erhoffte Veränderung der aktuellen Lage.

Sondern sein Zeigefinger weist auf Gott selbst. Auf den Gott Israels. Auf den Gott, der sich seines Volkes vor Urzeiten angenommen hatte und es durchtrug in allen Unwägbarkeiten der Geschichte.

Ihr Gott, der nie aufgegeben hatte, sein Volk zu lieben, macht sich jetzt auf und kommt gewaltig. Und sein Arm wird herrschen.

Mehr braucht das geknechtete Volk gar nicht wissen als dieses eine: Gott kommt – mit seiner ganzen Kraft, mit der er diese Welt ins Leben rief.

Zu ihm hinsehen, sein Kommen wahrnehmen – dies allein reißt schon heraus aus der Niedergeschlagenheit.

Der Gott des Alten Testamentes ist der Vater Jesu Christi. Er hat sich nicht verändert – bis auf diesen Tag heute.

Wie auch immer Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, sich in diesem Augenblick fühlen und was Sie umtreibt: Dem Zeigefinger des Propheten dürfen auch Sie und ich heute folgen: Sieh hin! Dein Gott kommt gewaltig!

Der zweite Teil der Ankündigung ist jedoch auch genauso wichtig: „Sein Arm wird herrschen!“

Was Herrschaft von solchen, die ihre Macht für ihre eigenen Zwecke missbrauchten, für die Beherrschten bedeutete, das wusste das Volk Israel leider nur zu gut. Es hatte ihnen nur Unbill eingebracht. Verbunden mit viel Leid.

Der aber, auf den der Prophet hier hinweist, wird anders herrschen in seiner Macht. Das beschreibt der Prophet folgendermaßen: „Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in seinem Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen und die Mutterschafe führen.“ (Jes 40,11).

In dieses Bild sich hineindenken – dazu bedarf es nicht viel. Ganz schnell ist man da vielleicht auch bei dem so bekannten Psalm 23 gelandet. Diesen sich selber täglich vorzulesen, reißt tatsächlich heraus aus den bedrängenden Dingen meines Alltags.

Es trägt, was dieser Hirte in seiner Macht tut. Es trägt hin zu seinem Ziel, das er denen bereitet hat, die ihn lieben.

 

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Kommentare (1)

Waltraud R. /

Sehr gut