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Absturz in die christliche Mittelmäßigkeit?

Heinz-Günther Brinken über Offenbarung 2,5.

Bedenke, aus welcher Höhe du gefallen bist, kehr um zu den Werken des Anfangs.

Offenbarung 2,5

Und das auch noch, ohne es zu merken! Dieser Gedanke kam mir in den Sinn, als ich den Satz aus dem NT, aus dem Buch der Offenbarung 2, Vers 5 gelesen hatte:

„Bedenke, aus welcher Höhe du gefallen bist, kehr um zu den Werken des Anfangs.“

Eine kurze Warnmeldung und ein kurzer Hinweis auf die geistliche Problemlösung. Und es ist wirklich Gefahr im Verzug. Denn es geht hier nicht um Stilfragen, sondern um die Zukunft christlicher Existenz!

Am Anfang des Buches Offenbarung werden sieben Briefe an christliche Gemeinden auf dem Gebiet der heutigen Türkei überliefert. Dazu gehört auch die christliche Gemeinde in Ephesus. Hier hatte der Apostel Paulus längere Zeit persönlich und schriftlich mit der Verkündigung des Evangeliums gewirkt. Und nun wurde dieser Brief des Engels für die Gemeinde in Ephesus geschrieben, der sich in der Offenbarung findet. Zunächst erhalten die Gemeindeglieder und die Leitung eine positive Wertung: Gott sagt der Gemeinde: „Ich weiß, wie du lebst, ich kenne deinen unermüdlichen Einsatz. Du hast um Gottes Willen viel ausgehalten, ohne dich entmutigen zu lassen.“

Die Gemeindeglieder könnten daraufhin sagen: „Siehst du, wir sind gut, besser als wir dachten.“ Das große ABER kommt sofort. Mit dem Aber wird der geistliche christliche Höhenflug zu einer Notlandung auf dem Boden der Tatsachen. Der Gemeinde wird gesagt: Du liebst Jesus Christus nicht mehr so wie am Anfang. Die Zukunft eurer christlichen Existenz ist gefährdet. In Vers 4 heißt es: „Ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast“.

Na ja, vermutlich haben die Christen in Ephesus noch eine zweite Liebe zu Jesus im Herzen oder im Kopf. Sonst hätten sie ja nicht in ihrem Glauben leben können. Aber die bisherige Glaubens- bzw. Gemeindegeschichte braucht einen neuen Aufbruch in die Zukunft.

Die geistliche Problemlösung dazu ist einfach: „Kehre um zu den Werken des Anfangs.“ Nichts anderes als eine Reformation. Reformation bedeutet: zurückfinden, umkehren zu der Form des ursprünglichen Evangeliums. Erinnert euch an den Anfang eures Glaubens. Schaut euch die Grundlagen des christlichen Glaubens neu an. Und lebt diese ganz praktisch und konkret, wie ihr es längst schon in der Geschichte eurer Gemeinde getan hattet.

Soweit der Brief für die Gemeinde in Ephesus. Und heute? Ist das auch ein Brief für Ihre Gemeinde, in der Sie leben? Also: Wie wäre es mit Reformation in der Karwoche und zu Ostern?

Denn Jesus Christus hat uns mit seiner Liebe nicht verlassen. Nochmal neu anfangen und die Liebe zu Jesus Christus empfangen. Die Liebe von uns zu Jesus Christus ist nicht identisch mit einem Fürwahrhalten von Tatsachen über Jesus. Und die erste, grundlegende Liebe ist mehr als ein von uns erzeugter emotionaler Glaube. Diese erste Liebe zu Jesus, diese grundsätzliche Liebe aus unserem Herzen, empfangen wir immer wieder neu. Im Gebet, beim Bibellesen und im Gespräch mit anderen Christen. Und sie ereignet sich im Gottesdienst sowie durch unsere Taten der Barmherzigkeit. So kehren wir immer wieder zurück zu den Werken des Anfangs.

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Kommentare (4)

mika /

Liebe Julia,
Eine „Mahnung“ - genauso habe ich den Losungsvers zunächst auch empfunden. Vorwurfsvoller Druck von höchster Stelle: Du bist nicht gut genug!
Dann habe ich mich daran erinnert, dass mehr

Julia /

Für mich ist dieser Beitrag eine Mahnung, dass wir den Glauben an Jesus an die erste Stelle setzten und uns durch nichts ablenken lassen (Streben nach Erfolg, Konsum usw..) Oft merken Menschen zu mehr

Leo /

Wie wärs denn mal mit einer Reformation in der "DeutungsHoheit" der Schriftgelehrten ?
(Bin ja mal gespannt, ob ihr das veröffentlicht)
Leo

mika /

Taten der Barmherzigkeit- und nicht: erbarmungsloses Rechthaben. Dankeschön für diesen Anstoß. Zurück zum liebevollen Anfang!