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Abgelehnt

Luitgardis Parasie über 1. Samuel 23,16.

Jonathan ging hin zu David und stärkte sein Vertrauen auf Gott.

1. Samuel 23,16

Lena war verzweifelt. „Ich habe mich an mehreren Stellen für eine Ausbildung beworben, habe auch probegearbeitet. Aber überall bekomme ich nur Absagen. Ich bin einfach zu doof. Keiner will mich. Was soll ich bloß machen?“ In der Tat, ihr Abschlusszeugnis war nicht das Beste. Mathe konnte sie einfach nicht. Es ging nicht in ihren Kopf. Dafür kann sie phantastisch singen. Eine wahnsinns-starke Stimme. Doch was nützt ihr das bei der Suche nach einer Lehrstelle? „Ich bete für dich,“ sagte ich, „ich bin sicher, Gott hat irgendwo einen Platz und eine Aufgabe für dich, wo genau deine Fähigkeiten gebraucht werden.“ – „Das ist nett von dir“, sagte sie, „aber das hilft sowieso nichts, ich glaube da nicht mehr dran, ich wurde zu oft enttäuscht.“ – „Doch“, sagte ihr Vater, „Beten hilft immer. Wir glauben und beten für dich mit. Gott hat einen Weg für dich, ganz bestimmt.“

Dass ein anderer für ihn mitglaubt und seinen Glauben stärkt, das hat auch David im Alten Testament erlebt. Denn er war einfach müde. Ständig auf der Flucht vor König Saul, der ihm nach dem Leben trachtete. Dabei hatte David ihm nichts Böses getan. Wenn Saul von seinen Depressionen heimgesucht wurde, hatte David ihm auf der Harfe vorgespielt. Die Musik hatte Sauls Seele erhellt, hatte ihm gut getan. Aber schon damals war er unberechenbar, denn eines Tages warf er seinen Speer nach David. Irgendwie war der begabte Junge ihm nicht geheuer. Zum Glück traf der Speer nicht. Je mehr David in Israel bekannt wurde, desto mehr schwärmten viele Israeliten von ihm. Und so kam es, dass Saul in David bald einen Konkurrenten um den Thron witterte. Deshalb fing er an, ihn zu jagen und ihn zu verfolgen. Gott schützte David, aber ein bequemes Leben war das nicht. Gerade ist er Saul wieder entkommen und wagt nun nicht mehr, sich an einem festen Ort aufzuhalten. Er haust mit einigen Getreuen in der Wüste. Aber wo sollte das alles noch hinführen? Und wie lange sollte das so weitergehen? Eines Tages bekommt David Besuch. Sein Freund Jonathan, ein Sohn Sauls. Die beiden verstehen sich gut, und Sauls Hass hat an ihrer Freundschaft nichts geändert. Jonathan also, so heißt es im Bibelvers von heute, Jonathan ging hin zu David und stärkte sein Vertrauen auf Gott. Er sagt: „Ich weiß, dass Gott mit dir ist und du eines Tages König sein wirst.“ Und erneut versprechen sich die beiden Freunde, dass sie immer zusammenhalten werden. Das ermutigt David. Sein Glaube wird gefestigt.

Jonathan sollte recht behalten. David wurde tatsächlich König. In einem Psalm fasst er seine Erfahrungen zusammen: „Unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis das Unglück vorübergehe“ – genau das hatte er erlebt, und darum kann er am Ende singen: „Herr, ich will dir danken unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten. Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.“

Auch Lena wusste nicht, wie es für sie weitergehen sollte. Absage kam auf Absage. Ihre Eltern und ich haben weiter für Lena geglaubt und gebetet. Haben sie nach Kräften ermutigt, wenn wieder ein negativer Bescheid einging. Hatten aber selber unsere Zweifel und Sorgen, insgeheim. Was sollte das bloß werden? Ein paar Wochen später bekomme ich eine WhatsApp von Lenas Mutter: „Du glaubst es nicht: Lena hat eine Ausbildungsstelle. Es gefällt ihr dort gut, die Mitarbeiter sind zufrieden mit ihr und bereit, sie unter ihre Fittiche zu nehmen. Ich freue mich wie verrückt. Danke für deine Gebete.“

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Anstoß

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Kommentare (2)

Eva Irene S. /

Danke, Frau Parasie. Ich freue mich über die Ermutigung. Gott hat immer einen Weg für uns und alles soll uns zum Besten dienen. Aber was hatte Gott mit Lenas wunderschöner Stimme vorgesehen? Bestimmt hatte sie die auch bekommen, um dem HERRN damit zu dienen und die Menschen zu erfreuen.

Michael /

Danke für den hoffnungsvollen Impuls