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Dank für Gottes Weisung

Markus Springer über Matthäus 5,17.

Jesus spricht: Denkt ja nicht, ich bin gekommen, um das Gesetz und die Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um sie außer Kraft zu setzen, sondern um sie zu erfüllen.

Matthäus 5,17

Unsere westlichen Demokratien werden an vielen Orten dieser Welt hochgelobt. Das ist auch kein Wunder: angesichts der herrschenden Despoten und totalitären Staaten scheint sie die beste Wahl. Aber es gibt auch Schattenseiten: das Gute, das Gerechte und die Wahrheit sind nicht immer mehrheitsfähig. Mit Demokratie wird auch der Begriff Freiheit verbunden. Freiheit so zu leben, wie ihre Bürger es wollen. Die Demokratie wird auch gelobt für ihre Konsens- und Kompromissbereitschaft. Man ist bereit zuzuhören und jede Seite geht ein Stück auf die andere zu. – Ich musste dreimal hinschauen, was Jesus uns hier im Matthäusevangelium, Kapitel 5 Vers 17 sagt:

 «Denkt nicht, dass ich gekommen bin, um das Gesetz oder die Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, ihre Forderungen abzuschaffen, sondern um sie zu erfüllen» (Mt 5,17 NeÜ).

Auf den ersten Blick scheint Jesus hier ziemlich hart und intolerant. Er lässt sich überhaupt nicht auf Kompromisse ein, wie wir es in unserer Demokratie gewohnt sind. Gar nicht demokratisch… gar nicht mehrheitsfähig, gar nicht christlich? Warum diese harte Haltung? Das alte Gesetz, die Forderungen der Gebote Gottes sollen weiter, ohne Abstriche, in vollem Umfang – auch für uns moderne Menschen gelten? Wo ist hier die viel gepriesene christliche Freiheit, die uns Jesus gebracht hat?

Im folgenden Vers bekräftigt er sogar, dass mit seinem Kommen nicht ein einziger Punkt oder Strich von Gottes Gesetz verändert oder ungültig wird. Und das, solange Himmel und Erde bestehen. Damit bestätigt Jesus das ganze Alte Testament mit allen seinen Ansprüchen. Es gilt also für uns – ohne Wenn und Aber. Was auf den ersten Blick so hart ankommt, macht auf den zweiten Blick Mut. Alle Welt denkt, ein Mensch namens Hammurapi, oder andere, die vor seiner Zeit lebten, hatten das erste Gesetz geschrieben.  Doch in Wahrheit war es Gott, der schon lange zuvor dem Menschen seinen Willen geoffenbart hat. Später wurde es als geschriebenes Gesetz durch Mose (1400 v.Chr) seinem erwählten Volk Israel weitergegeben. Es regelt unser Zusammenleben hier auf Erden in sehr guter Weise. Ein Wunder, denn niemals hätte sich ein Mensch so etwas ausdenken können! Man kann sich auf Gott und damit auch auf seine Gebote verlassen. Sie bringen dauerhaft Leben, Frieden und Gerechtigkeit – in unser Land, auf unsere Erde. Gut, dass wir diesen Maßstab haben.

Die Mehrheit ist da oft anderer Meinung. Heutzutage, in unserer hochgelobten Demokratie, sind seine alten Gebote wieder sehr umstritten. Sie sind unbequem und passen nicht in den Zeitgeist. Man macht Kompromisse oder verbannt sie aus Verfassung und Grundgesetz. Auf den dritten Blick ist das, was Jesus uns hier sagt, befreiend. – Denn er ist gekommen, um die Forderungen des Gesetzes zu erfüllen. Er nimmt von uns den Druck weg. Denn wir schaffen es nicht, seine guten Gesetze und Gebote in vollem Umfang einzuhalten. Das Gesetz ist gut, wahr, gerecht und vollkommen. Aber ich bin ‘schwach und unter die Sünde verkauft’ schreibt Paulus. Jesus Christus zeigt, dass er die Erfüllung des Gesetzes in all seinen Aspekten ist. Er erfüllte Gottes Moralgesetz, indem er es vollkommen einhielt. Er erfüllte das Zeremonialgesetz, weil er die Verkörperung alles dessen war, worauf die Vorbilder und Symbole des Gesetzes hindeuteten. Damit sind die zeremonialen Forderungen des mosaischen Gesetzes in Jesus Christus erfüllt und müssen von Christen nicht mehr befolgt werden (Kol 2,16.17). – Und er erfüllte das richterliche Gesetz, indem die geforderte, vollkommene Gerechtigkeit in Jesus Christus Person wurde.

Das gilt allen, die an ihn glauben. Jesus hat uns frei gemacht vom Zwang des Gesetzes, indem er uns zu Kindern Gottes gemacht hat. Wenn Gott uns ansieht, sieht er seinen geliebten Sohn Jesus an, der für unsere Schuld und Sünde sein Leben hingab. Der Gerechtigkeits-Anspruch, den das Gesetz von uns fordert, ist durch Jesus Christus erfüllt. Jetzt dürfen wir – befreit vom Zwang des Gesetzes – fröhlich als seine geliebten Kinder leben.

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