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Allen durch Gnade

Hartmut Gießler über Hebräer 13,9

Es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade.

Hebräer 13,9

Ich suche dich von ganzem Herzen; lass mich nicht abirren von deinen Geboten.

Psalm 119,10

Es ist schön, wenn ich etwas leisten kann . Wenn ich Anerkennung, Wertschätzung oder Dank dafür bekomme, dann tut das gut. Das gehört zu unserem Menschsein. Ich werde ja auch selber von Kindheit an gelehrt, Gutes zu tun. Das wird aber zum Problem, wenn ich auch als Erwachsener noch meine, dass ich nur dann gut bin, wenn ich möglichst viel Gutes tue. Diese Haltung kann sich auch auf mein Christsein auswirken. Auch als Christ versuche ich ja, viel Gutes und immer das Richtige zu tun. Verbunden mit der Erwartung, dass das alles Gott gefallen muss. Es gibt viele Lehren, Methoden und Regeln, die helfen, Gutes zu tun.

Die einen verzichten auf dies, die anderen auf jenes. Beide begründen ihr Verhalten mit Bibelworten und sind davon überzeugt, dass sie es richtig gut machen. Auch ich kann mir Gesetze auferlegen. Vielleicht esse ich kein Schweinefleisch mehr, oder ich stehe jeden Morgen um 6 Uhr auf und bete ein Stunde lang. Nichts gegen solche Regeln und Gebote. Ich darf damit nur nicht zu den anderen Christen gehen und sagen: „Du musst das auch so machen.“ Und ich darf nicht meinen, dass ich, weil ich es richtig mache, dafür von Gott belohnt werde und ein guter Christ bin. Wenn das wahr wäre, würde mich meine eigene Leistung gut machen.

Das Wort Gottes im Hebräerbrief sagt uns etwas anderes. Es sind nicht die Speisegebote, es sind nicht die verschiedenen Lehren, auch nicht die sogenannte richtige Lehre, die unserm Herzen gut tun. Es ist die Gnade Gottes. Nicht das, was ich tue, macht mich gut, sondern das, was Gott getan hat. Gottes Gnade macht das Herz fest. Gott verändert mich in meinem Wesen, er macht mich ihm angenehm und damit gut. Dass Jesus Christus am Kreuz für mich gestorben ist, dass er mir meine Schuld vergeben und mir ewiges Leben geschenkt hat, das kann ich mir nicht verdienen. Das ist ein Gnadengeschenk Gottes. Diese Gnade verändert mein Herz und mein Wesen.

Das kann spürbar werden, wenn ich zum Beispiel alleine bin, wenn ich äußerlich oder innerlich auf meine Knie gehe und mich mit offenem und ehrlichem Herzen Jesus hingebe.

Ich habe mein Gutsein nicht verdient, und ich kann es mir auch nicht verdienen. Wenn ich das erkenne, geschieht etwas Geheimnisvolles: Gott berührt mein Herz. Ich beginne zu staunen über diese Gnade, sie macht mich froh, dankbar und weise. Es ist die Gnade Gottes, die bewirkt, dass ich selber von Herzen sagen kann: „Ich will Jesus gehören und gehorchen.“ Aus Gnaden, nicht weil ich dies tun muss.

Die Gnade Gottes bewirkt auch, dass ich nicht mehr so anfällig bin auf alle möglichen Lehren, die mir sagen, was ich zu tun habe. Denn ich weiß: Die Gnade genügt. Der Reformator Martin Luther sagte das ganz kurz und knapp: „Allein durch Gnade.“ Und Jesus sagte es seinem Diener Paulus so: „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ Das hat nichts mit Leistung zu tun, das ist ein Geschenk, das unser Herz sicher macht. Deshalb heißt es im Hebräerbrief: „Denn es ist ein köstliches Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade.“

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