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Auftragsorientiert statt erfolgsorientiert

Christian Schwark über 1. Korinther 3,67

Paulus schreibt: Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. So ist nun weder der pflanzt noch der begießt etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.

1. Korinther 3,6–7

Kennen Sie das? Sie wünschen sich, dass ein anderer zum Glauben an Jesus Christus kommt. Sie laden immer wieder ein. Sie erzählen von ihrem Glauben. Aber der andere öffnet sich nicht. Sie haben den Eindruck: Da bewegt sich gar nichts. So etwas kann sehr frustrierend sein. Besonders schmerzlich ist es, wenn das ein Mensch ist, der uns sehr nahe steht. Vielleicht jemand aus der Familie.

Manchmal gibt es auch Enttäuschungen, wenn man in der christlichen Gemeinde mitarbeitet. Da setzt man sich ein. Da opfert man Zeit, Ideen und Herzblut. Und dann bekommt man zu hören. Das hättest du ganz anders machen sollen. Das war nichts so. Was für eine Enttäuschung!

Wenn sie solche Erfahrungen kennen, kann ich Ihnen zusagen: Sie sind damit nicht allein. Das erleben nicht nur viele andere Christen. Solche Erfahrungen finden wir auch in der Bibel. Zum Beispiel bei dem Apostel Paulus. Er war nicht der überall beliebte Prediger wie wir uns das vielleicht vorstellen. Im Gegenteil: Er musste sich immer wieder Kritik anhören. Und in den Gemeinden gab es oft starken Gegenwind. Was hat ihm geholfen damit umzugehen? Nicht enttäuscht zu sein, wenn er wenig Erfolg sieht?

Er sagt uns etwas darüber in dem heutigen Bibelwort aus 1. Korinther 3, 6 und 7. Da schreibt  Paulus: „Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. So ist nun weder der pflanzt noch der begießt etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.“

Paulus vergleicht den Einsatz für Jesus mit der Landwirtschaft. Da gibt es das Säen und das Begießen. Es kann nicht gleich geerntet werden. Man muss auch säen und gießen.  So ist es auch bei Christen und in der Gemeinde. Da muss auch sozusagen gesät und gegossen werden. Da müssen Leute eingeladen werden. Auch dann wenn sie erst einmal nicht kommen. Und da ist es wichtig, dass wir Zeit und Kraft investieren. Auch wenn wir erst einmal keinen Erfolg sehen. Aber irgendwann kann die Saat aufgeben. Irgendwann wird sich zeigen: Es war nicht umsonst. Ich erlebe immer wieder, dass Menschen  mir sagen: „Was sie mir damals gesagt haben, das hat mir sehr geholfen.“ Fast immer weiß ich schon gar nicht mehr, was ich da gesagt habe. Aber Gott hat den anderen angesprochen. Er hat aus dem, was ich gesagt habe, etwas gemacht. Er hat das Gedeihen geschenkt, wie Paulus schreibt.

Wie schön wird es erst in der Ewigkeit sein, wenn Gott seinen Leuten zeigt, was er alles durch sie getan hat. Als Leute, die mit Jesus leben, werden wir dann erleben: Das Säen und das Begießen war nicht umsonst. Alles, was ich für meinen Herrn getan habe, war nicht umsonst. Gott hat etwas Gutes daraus gemacht.

Von Paulus können wir lernen, auftragsorientiert und nicht erfolgsorientiert zu sein. Nicht  zu fragen: Bringt das auch etwas, was ich tue? Unseren Wert als Christen nicht davon abhängig zu machen, was wir erreichen. Und auch nicht neidisch zu sein auf andere, bei denen scheinbar mehr passiert. Es kommt letztlich nicht auf uns an, sondern auf Gott. Wir können darauf vertrauen: Gott wird aus allem etwas machen. Er kann auch den Menschen, der jetzt noch ablehnend ist, zu sich holen. Er kann durch das, was ich in der Gemeinde tue, vieles bewirken. Überlegen sie: Was ist heute mein Auftrag? Was kann ich heute für Jesus tun? Und rechnen sie damit, dass die Saat aufgeht!

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