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/ Wort zum Tag

5. Mose 4,13

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Und er verkündigte euch seinen Bund, den er euch gebot zu halten, nämlich die Zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln."

5. Mose 4,13

Da bin ich gern zuhause. Da fühle ich mich wohl. Da hört man aufeinander. Da werden wirkliche Begegnungen möglich. Da bricht Hoffnung und Zukunft an.

Doch wo ist dieser Ort? Er ist da, wo Menschen sich in Offenheit, Ehrlichkeit und Wahrheit begegnen.

Das ist überall möglich. Da ergibt sich wie von selbst ein Gespräch. Da kann sich jeder frei äußern, ohne Angst zu haben. Wo die Ehrlichkeit und Wahrheit Menschen voll ausfüllt, da fassen Menschen Mut und bringen sonst Unsagbares zur Sprache. Sie erleben, mit ihren Anliegen aufgenommen zu sein. Da wird Hilfe und Ermutigung erfahren. Da kommt es zu neuen Orientierungen. Da kann man Unverarbeitetes abladen. Da werden Sorgen und Ängste mitgeteilt und gemeinsam getragen. Da erfasst ein neues Miteinander Menschen. Der Einzelne weiß sich geborgen und getragen. Ach ja, was doch die Wahrheit alles im Leben verwirklichen kann.

Dagegen bleibt die Lüge, die Unwahrheit und die Unehrlichkeit doch für alle im Miteinander belastend und störend. Diplomatie, Notlüge und betonte sogenannte Sachlichkeit zersetzen alles Zusammenleben.

Mauern werden untereinander aufgerichtet. Selbstbehauptungen gewinnen an Raum. Jeder versteckt sich in seinen Worten, dem Schweigen und seinen Verhaltensweisen so, dass er nicht mehr wirklich erkennbar ist.

Wie recht doch Gott hat, wenn er in den zehn Geboten sagt: "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten"(2. Mose 20,16). Die Betonung liegt dabei nicht auf dem "Du sollst nicht!", sondern "Du brauchst nicht mehr...". Du kannst ganz anders zum Gelingen der menschlichen Gemeinschaft beitragen.

Ja, noch mehr, du brauchst auch Gott nichts mehr vorenthalten und vorzumachen. Du kannst vor ihm ganz aufrichtig sein, eben so wie du bist, ehrlich und wahrhaftig.

Was für die Wahrheit unter den Menschen gilt, das betrifft auch den Umgang mit der alt und gebrechlich gewordenen Generation. Sie gilt es in Ehren zu halten, auf ihre Einsichten zu hören und ihre Erfahrungen aufzunehmen. Auch wenn ihr Äußeres verfällt, sie so zu respektieren und mit ihnen persönlich und vertraut umzugehen.

Auch wenn das Gebot "Du sollst nicht stehlen"(2. Mose 20,15) weithin auf das Hab und Gut des Nächsten und Fremden ausgerichtet war und nahe dem 9. und 10. Gebot nach Luther kommt; so meint es in seinem tiefsten Sinn doch: Du sollst dem Nächsten und Fremden nicht sein Leben stehlen. Er soll voll auf seine Rechnung kommen und in keiner Weise unterdrückt und benachteiligt werden.

Ähnlich ist dann auch das Gebot zu verstehen: "Du sollst nicht töten"( 2. Mose 2013). Das gilt nicht nur grundsätzlich im Verhalten der Völker, Staaten, Gesellschaftsschichten, sondern auch im kleinsten und engsten Bereich von einer Mutter und dem in ihr wachsenden Kind, das auf eine volle Entfaltung drängt.

Mit hinzu gehört dann auch der Bereich des Umgangs der Geschlechter untereinander. Mag der Ehebruch und Seitensprung auch in vielen Kreisen der Gesellschaft schon selbstverständlich sein, so erweist sich doch jede außereheliche Beziehung im Nachhinein leicht als Dauerbelastung.   

Doch das alles sind nicht nur Forderungen Gottes, sondern eine durch ihn gesetzte Ermöglichung des Miteinanders Israels in der Völkerwelt. Am Anfang der Gebote, steht das große "Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich...aus der Knechtschaft geführt hat"(2. Mose 20,2).

Dieser Gott ist es, der uns befreit, im Vertrauen und Gehorsam zu ihm nach seinen Weisungen zu leben. Werden wir auch nicht perfekt, so erfahren wir schon den Segen solchen Tuns im Miteinander. Darum hält Gott seine Weisungen in Worten und Steinen fest. Ja, er erinnert immer wieder an sich und diese neue Möglichkeit des Miteinanders in Kirche, Gesellschaft und Welt.

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