Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

3. Mose 19,11

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ihr sollt nicht stehlen noch lügen noch betrügerisch handeln einer mit dem andern.

3. Mose 19,11

Wenn es um das berufliche Fortkommen geht, sind viele Deutsche der Ansicht, zu viel Ehrlichkeit bringe sie auf der Karriereleiter nicht wirklich nach oben. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der “Apotheken Umschau”. Danach sind sechs von zehn Deutschen (60,3%) überzeugt, dass Ehrlichkeit sich nicht immer auszahlt, “die Welt wolle schließlich belogen werden”. Fast jeder Zweite (47,1%) meint, dass ständige Offenheit und Ehrlichkeit leicht als Naivität und Dummheit bewertet werden. Weit mehr als jeder Dritte (38,2%) glaubt daher, man müsse auch schon mal zur Lüge greifen, wenn man Karriere machen will.

Ulrich Wickert hat mit seinem Bestseller „Der Ehrliche ist der Dumme“ bereits in den 90er Jahren den Verlust der Werte beschrieben: Gewalt, Korruption und Betrug gehören in unserer Gesellschaft fast schon zum Alltag. Erst ich, und nach mir die Sintflut – so denken immer mehr Deutsche und können mit Werten und Tugenden nichts mehr anfangen. Mein Wohl statt Gemeinwohl lautet die Devise. Doch eine Gesellschaft kann nur dann gut funktionieren, wenn sie Regeln kennt und anerkennt.

Diese Regeln hat Gott uns nicht nur in den Zehn Geboten gegeben, sondern auch an vielen anderen Stellen der Bibel zeigt er uns, wie unser Leben als Einzelne und in der Gesellschaft gelingen kann. Das Wort zum Tag aus 3. Mose 19 macht es auch deutlich: „Ihr sollt nicht stehlen noch lügen noch betrügerisch handeln einer mit dem andern.“

Jeder von uns muss täglich entscheiden, ob er mit Geld im Privat- und Geschäftsleben ehrlich umgeht. Sagen Sie es der Kassiererin im Supermarkt, wenn Sie zu viel Wechselgeld bekommen? Und wie ist das mit den Angaben in der Steuererklärung?  Und kann man sich nicht auch manches von der Versicherung einfach wieder „zurückholen“? Diese Entscheidungen werden schwieriger, weil fast alle um uns herum scheinbar unehrlich handeln.

Während es in einem der Zehn Gebote nur kurz und knapp heißt „Du sollst nicht stehlen“, werden in dem Wort zum Tag in einem Satz gleich drei Tätigkeiten angeprangert: „Ihr sollt nicht stehlen noch lügen noch betrügerisch handeln einer mit dem andern.“ Hier sehen wir etwas von der Kettenreaktion der Sünde. Eins zieht das Andere nach sich: Zum Diebstahl kommt die Lüge - und betrügerisches Handeln zerstört die Beziehung untereinander.

Selbst unter Christen kam und kommt es vor, dass einer den andern betrügt. Deshalb ermahnt der Apostel Paulus die Christen in seinem ersten Brief an die Thessalonicher (4,6): „Niemand gehe zu weit und übervorteile seinen Bruder im Handel, denn der Herr ist ein Richter über das alles.“

Warum Christen einander nicht betrügen sollen, begründet Paulus, wie ich finde, sehr hilfreich: „Denn der Herr ist ein Richter über das alles.“ Das heißt doch: Wir sind ver–antwort–lich für unser Tun. Jeder muss sein Tun und Lassen vor Gott verantworten. Die Verantwortung vor Gott muss der Maßstab unseres Handelns werden und bleiben.

Den Vätern unseres Grundgesetzes in Deutschland war nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sehr bewusst, wohin eine Gesellschaft kommen kann, wenn sie Gott aus den Augen verliert. Deshalb haben sie ganz bewusst in der Präambel „die Verantwortung vor Gott und den Menschen“ formuliert.

Diese Verantwortung vor Gott und Menschen scheint heute mehr und mehr abhanden zu kommen. Und viele Entwicklungen in unserer Gesellschaft – teilweise bis hin zur Finanzkrise – sind ein trauriger Beleg dafür. Deshalb sollten Christen allen Trends zum Trotz in allen Entscheidungen nach Gottes Willen fragen und in der Verantwortung vor Gott handeln. „Ihr sollt nicht stehlen noch lügen noch betrügerisch handeln einer mit dem andern.“ Vielleicht wird das heute in Ihrem Leben an einer Stelle ganz besonders konkret.
 

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.