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/ Wort zum Tag

2. Mose 9,34

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Als der Pharao sah, dass Regen, Donner und Hagel aufhörten, versündigte er sich weiter und verhärtete sein Herz.

2. Mose 9,34

Wer bestimmt eigentlich mein Leben? Was nahm mich gestern in die Pflicht? Wonach richte ich mich heute aus? Auf welche Ziele bin ich aus? Ja, wer hat eigentlich das Sagen in meinem Leben? Sind es Freunde, Arbeitskollegen, Verwandte, der Ehepartner oder die Kinder? Wer trifft die Entscheidungen, wenn es um Wesentliches geht? Sind es andere – oder bin ich es selbst mit meinen Möglichkeiten, Erfahrungen und Beziehungen? Und wenn ich schon Entschlüsse fasse, wer kann dann noch hereinreden? Wird nicht seit Jahren immer wieder betont: Der Mensch ist autonom. Er ist der Herr seines Lebens. Jeder muss sein Geschick selbst in die Hand nehmen. Jeder ist für sich selbst und sein Tun verantwortlich. Mit anderen Worten aus früherer Zeit: Jeder ist seines Glückes Schmied!

So schön und vielversprechend das auch alles klingt: Wer hat sich schon selbst in der Hand? Wer konnte entscheiden, wo seine Gaben und Grenzen liegen, ob er Mann oder Frau ist, gesund oder behindert? Wer hat bestimmt, in welcher Zeit ich lebe und welche technischen Möglichkeiten mir zur Verfügung stehen? Solange ich mit Gesundheit beschenkt bin, geht oft alles gut. Wenn ich mein Leben entfalten kann und meine freie Zeit mit Freunden und Hobbys verbringe, ja dann bin ich guten Mutes. Doch dann, wenn ein Unfall, eine Krankheit mich auf die Seite bringt, mein Leben Einschränkungen – vielleicht für immer - erfährt, dann hört das Reden vom Autonomsein auf. Dann habe ich mit mir selbst zu tun, fange an, nach Ursachen zu suchen und werde laut protestieren. Es fehlt nicht mehr viel, und Gott wird auf die Anklagebank zitiert. Dann soll er Herr meines Lebens sein und sich als solcher erweisen, der zu mir steht, sich für mich einsetzt und sich für meine Angelegenheiten einspannen lässt. Wenn er, Gott, der Herr wirklich ist, dann müsste er es doch auch letztlich gut mit mir meinen, Gesundheit, Erfolg, Mut, Hoffnung und Kraft schenken, so dass ich meinen Weg aufrechten Ganges fortsetzen kann.
 Wenn es dann so gelingt, bin ich wieder selbst Herr meines Lebens und tue, was mir gefällt und was für mich Zukunft hat. Wenn ich Gott jedoch nicht so nach meinen Vorstellungen erfahren kann, dann werde ich schreien, anklagen und mich so gut ich kann, zur Wehr setzen.

So hat wohl einst Pharao in Ägypten gedacht. Als Herrscher seines Reiches standen ihm große Möglichkeiten zur Verfügung. Was er anordnete, wurde von den Untergebenen getan. Widerspruch und ein Widersetzen duldete er nicht. Als Herr seines Landes und als Herr seiner Zeit erwies er sich mächtig. Konnte ein anderer ihm die Stirn bieten, auf Augenhöhe ihm begegnen?

Da standen sie nun vor dem Großen der damaligen Welt: Mose und Aaron. Sie standen im Auftrage des Gottes Israels, dem Schöpfer der Welt und dem Herrn der Geschichte. Sie wagten sich zu dem Mächtigen, ihres Gottes gewiss. Sie sagten zu Pharao im Auftrag Gottes: „Lass mein Volk ziehen, dass es mir ein Fest halte in der Wüste“ (2. Mose 5, 1). Doch Pharao wehrte sich mit den Worten: „Wer ist der Herr, dem ich gehorchen müsse? Ich weiß nichts von dem Herrn und will auch Israel nicht ziehen lassen“ (2. Mose 5,2).
Und aufgrund dieser ichhaften Selbstbehauptung und Bestreitung des Gottes Israels folgen dann im Auftrag Gottes Plagen für Menschen und Tiere: Wasser wird zu Blut. Frösche verlassen das Wasser und kommen bis in die Wohnungen. Stechmücken und Stechfliegen überfluten das Land. Pest reißt die Tiere in den Tod, Blattern brechen auf über das Land, und der Hagel vernichtet die Ernte. Eine Menge an Gottes aufschreckenden Einwirkungen in Ägypten. Doch Pharao lässt sich nur in der jeweiligen Notsituation umstimmen - und verwirft dann seine Versprechen. Obwohl er jeweils sieht, wie die angesagten Plagen Gottes das Land heimsuchen, bleibt er in seiner Ich-Durchsetzung gegen Gott, den Herrn der Welt, gefangen.

Es heißt: „Als aber der Pharao sah, dass Regen, Donner und Hagel aufhörten, versündigte er sich weiter und verhärtete sein Herz …“ (2. Mose 9, 34). Die Geschichtsmächtigkeit und Wundermacht des Gottes Israel, die er sah und wahrnahm, wollte er nicht wahrhaben, noch sich ihr unterwerfen. So wurde er als Heide wiederholt am Gott Israels schuldig und verhärtete weiterhin sein Herz – unverbesserlich - bis er letztlich in der Verstockung in den Fluten des Roten Meeres als Gericht Gottes umkam.

Wer dagegen Gott Herr seines Lebens sein lässt, auf ihn hört und sich ihm anvertraut, der kann leben und wird Zukunft gewinnen.
 

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Kommentare (1)

eddi jansen /

sehr, sehr gut geschrieben. Lasst viel zum Nachdenken! Vielen dank!