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/ Wort zum Tag

2. Mose 15,18

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Unser Bibelwort ist Teil eines Liedes, das Mose und den Israeliten nach den dramatischen Ereignissen am Schilfmeer auf den Lippen lag. Auswegloser hätte eine Situation wohl kaum sein können. Wenige Wochen nach der großartigen Erfahrung der Befreiung aus der jahrhundertealten Sklaverei in Ägypten, sitzt das Volk Gottes wieder in der Falle. Kaum hatten sie ihre neue Freiheit richtig begriffen und waren – wie es heißt – wohlgeordnet aus Ägypten ausgezogen, kommt bereits der Tiefschlag. Dabei sah alles doch so rosig aus. Die Unterdrücker in Ägypten mussten am Ende klein beigeben. Ihr Gott, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, hatte sich als der einzig wahre König mit Macht erwiesen und sie befreit!

Euphorisch und mit Begeisterung waren sie in ihr neues Leben in Freiheit gestartet. Alles war geordnet. Nicht einmal um die Strecke mussten sie sich Gedanken machen. Ihr Navigationssystem war die Wolkensäule am Tage und die Feuersäule in der Dunkelheit. Auch waren ihre Picknick-Körbe offenbar noch nicht leer und das Ziel war ja gar nicht so weit entfernt. Entweder hatten sie überhaupt keine Ahnung von der Landkarte oder aber sie wussten von jener berühmten Straße am Meer, die als Handels- und Heeresstraße von Ägypten durch den Gazastreifen an der Küste entlang nach Israel führte. Das wäre klimatisch erträglich gewesen und nach etwa 300 km geschafft. Geht man von einer durchschnittlichen Tagesleistung von nur 5 km aus, dann hätten sie sich spätestens nach einem Vierteljahr in der Gegend des heutigen Tel Aviv befunden.

Doch Gottes Pläne waren anders. Und das erste große Hindernis ließ nicht lange auf sich warten. Am Schilfmeer geraten sie bereits in eine Sackgasse – scheinbar ohne Ausweg. Doch das Wunder geschieht: „Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.“ hatte Mose ihrer Verzweiflung entgegengehalten und genauso ist es dann auch gekommen. Eine Rettung, die an Dramatik kaum zu überbieten ist. Wieder mal hatte sich ihr Herr, Jahwe, der Gott ihrer Väter, als der König mit Macht erwiesen. Er hatte ihr Schicksal sichtbar und klar in die Hände genommen, er hatte ihren Kampf gekämpft und sie konnten nur staunend daneben stehen.

Darauf nimmt unser heutiges Bibelwort Bezug. Gottes Königtum, seine Herrschaft über Mächte und Verhältnisse wird von Mose und seinem Volk besungen. Und die Sänger des Mose-Liedes gehen dabei deutlich über ihre Erfahrungen in der Vergangenheit hinaus. Nicht nur gestern war Gott König, nein, er ist es heute, morgen, ja, für immer und ewig.
Der Herr wird König sein immer und ewig!

Was heißt das nun aber für uns heute? Auch wenn wir nicht vor den Armeen des Pharao auf der Flucht  vor dem Schilfmeer stehen – scheinbar ausweglose Situationen kennen wir Menschen doch alle. Meist suchen wir dann nach dem, was w i r  tun können, oder stürzen in die Lethargie der Hoffnungslosigkeit. Wir schätzen anhand unserer Möglichkeiten die Chancen ein, eine prekäre Situation meistern zu können oder werfen die Flinte ins Korn – wie das Volk damals. Und Moses Zuspruch, dass der Herr für seine Leute streiten wird, ist im Grunde genommen nichts anderes, als das Bekenntnis zu Gottes allumfassender Herrschaft. Ihm ist kein Ding unmöglich! Ihm läuft nichts aus dem Ruder! Er ist König immer und ewig! Er kommt nie zu spät und wir – als seine Leute – deshalb auch nie zu kurz! Was für ein tröstlicher Gedanke! Was für eine herrliche Wahrheit!

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