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/ Wort zum Tag

2. Korinther 5,6-7

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"So sind wir denn allezeit getrost und wissen: solange wir im Leibe wohnen, weilen wir fern von dem Herrn; denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen."

2. Korinther 5,6-7

Einer unserer Pastoren war schon öfter unterwegs in Israel. Immer wieder erzählte er uns, wie wichtig es für ihn sei, in Israel all die Orte mit seinen eigenen Augen gesehen zu haben, wo Jesus gelebt und gewirkt hatte. Begeistert berichtet er dann, wie er der Stadtmauer Jerusalems entlanggehen konnte. Er durfte sogar einen noch nicht lange eröffneten unterirdischen Tunnel erkunden, der auf den Propheten Hiskia zurückgeht. Stundenlang sei er an den Ufern des Sees Genezareth gesessen und habe in der Bibel all die Geschichten von Jesus gelesen, die sich dort zugetragen hatten. Unser Pastor besuchte auch Kapernaum und den Berg der Seligpreisungen, und er fuhr mit dem Schiff über den See. Es war für ihn ein überwältigendes Erlebnis, selber beim vermuteten Gartengrab zu stehen, in das der Leichnam Jesu hineingelegt worden war. Nachdem er alles mit seinen eigenen Augen gesehen habe, falle ihm das Glauben nun viel leichter, sagte unser Pastor.
Einige Zeit später reiste auch ich mit 70 behinderten Menschen und ihren Begleitern nach Israel. Wegen den unterschiedlichen Behinderungen der Teilnehmer, die oft im Rollstuhl unterwegs waren und deshalb auf gute Wege angewiesen waren, konnten wir nicht zu allen heiligen Stätten gelangen und uns auch nicht durch alle sehenswerten unterirdischen Gänge zwängen. Auch wenn wir nicht alle Orte besuchen konnten, die aus der Sicht anderer so wichtig gewesen wären, konnten wir viel Schönes erleben. Vieles konnten wir nur von weitem erspähen, gaben uns damit aber zufrieden. Als behinderte, blinde und gelähmte Menschen mussten wir Vieles einfach glauben, ohne es mit unseren eigenen Augen gesehen oder mit unseren Füßen erreicht zu haben. Und das gilt ja letztlich für uns alle: So lange wir auf dieser Erde leben, müssen wir uns oft mit dem Glauben zufrieden geben. Aber dann, im Himmel werden wir Jesus mit unseren Augen sehen und eine Antwort auf all unsere Fragen erhalten.
Für mich ist das ein gutes Bild für den Glauben an Jesus. Der Apostel Paulus richtet sich in 2. Korinther 5, 6-7 mit einem sehr tröstlichen Wort an die Gläubigen. Er sagt: „Wir sind allezeit getrost und wissen: solange wir im Leibe wohnen, weilen wir fern vom Herrn; denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.“  Paulus beschreibt in unserer heutigen Bibellese unsere Sehnsucht nach dem Himmel. Er vergleicht unseren Körper mit einer Hütte, die abgebrochen wird. Dieses Bild ist besonders treffend für viele behinderte, aber auch für Menschen, die alt und gebrechlich werden. Immer mehr geht kaputt, tut weh und klappt nicht mehr. Gerade dann, wenn unser Körper immer gebrechlicher und schwächer wird, wenn er sich verformt und von Schmerzen gezeichnet ist, gerade dann sehnen wir uns nach der himmlischen Heimat. Wir müssen dabei ehrlich sagen: Weil wir vieles nicht verstehen, was mit uns auf dieser Erde passiert, und weil wir uns das, was uns in der Ewigkeit erwartet, noch gar nicht vorstellen können, sind wir bei diesem Warten nicht immer getrost. Wir haben oft Angst, wenn wir daran denken, wie alles weitergehen soll. Trotzdem können wir lernen, getrost zu sein. - Und dabei helfen uns besonders ermutigende Worte aus der Bibel, wie dieses: „Wir sind allezeit getrost und wissen: solange wir im Leibe wohnen, weilen wir fern vom Herrn; denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.“  Für uns ist das kein Vertrösten auf die Ewigkeit, sondern Trost von Jesus her. Das sind Worte, die direkt aus der Ewigkeit kommen und in unsere Zeit und unser Leben hineinwirken.
 

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