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/ Wort zum Tag

2. Korinther 5,19

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.

2. Korinther 5,19

Zwei Bilder stehen mir vor Augen, wenn ich das Wort Versöhnung höre. Zum einen denke ich an meine Kindheit. Wenn wir uns im Geschwisterkreis – oft nur wegen einer Kleinigkeit – heftig gestritten hatten, kam das ermahnende Wort der Mutter: „Nun versöhnt euch und dann ist alles wieder gut.“ Praktisch hieß das: Gebt euch die Hand und vergesst den ganzen Streit.

Natürlich waren wir als Kinder über diese Einmischung von oben nicht erfreut. Schließlich stärkte sie unseres Erachtens ja immer die schwächere Position. Aber irgendwie fügten wir uns und später dachten wir einfach nicht mehr daran und genossen wieder unsere Gemeinschaft.

Das andere Bild: Eine alte Frau auf dem Sterbebett. Stockend erzählt sie von ihrer Schwester. Mit der hatte sie sich vor vielen, vielen Jahren zerstritten. Das tut ihr jetzt auf dem Sterbebett leid, gern würde sie noch ein paar versöhnliche Worte und Gesten wechseln. Der Grund des Streites hat wohl inzwischen seine Bedeutung verloren.

Solange ich mich stark fühle, brauche ich keine Versöhnung. Da bin ich gar nicht auf die Zustimmung und Unterstützung anderer angewiesen. Aber wenn ich mich schwach fühle, wenn mir die Kräfte fehlen und alles um mich her bedrohlich erscheint, dann ist Versöhnung etwas Wunderbares, etwas Köstliches.

Nun setzt Versöhnung aber voraus, dass beide Seiten mitmachen. Der Streit, das Problem, der Fehler vielleicht auch nur der einen Seite darf nicht mehr im Mittelpunkt stehen, sondern in den Mittelpunkt gehört der Wille zur Versöhnung. Vielleicht muss ich meinen Stolz und meine Eitelkeit begraben, ein Fehlverhalten eingestehen oder auf einen mir vermeintlich zustehenden Sieg über den anderen verzichten. Doch wenn ich meinen Blick aus der Vergangenheit in die Zukunft richte, steht da die wieder gewonnene Gemeinschaft, das friedliche Miteinander, vielleicht gar die wieder entdeckte Liebe.

Das Bibelwort für den heutigen Tag spricht von solcher Versöhnung.

Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. (2. Korinther 5,19)

Dabei ist Versöhnung hier nicht etwas, was ich selbst tue, sondern etwas, was von Gott her geschieht. Da steht nicht einmal, dass ich die Versöhnung will. Da steht auch nicht, welche Voraussetzung ich erfüllen muss. Gott selbst hat die Welt mit sich versöhnt, rechnet mit uns nicht über unsere Fehler ab, sondern hat Versöhnung geschaffen in seinem Sohn Jesus Christus. Jesus hat als Opfer auf sich genommen, was mir als Folge meiner Handlungen zugestanden hätte: das Aus meiner Beziehung zu meinem Schöpfer. Ewige Unversöhnlichkeit.
In der Auferweckung Jesu zeigt Gott den Neuanfang, für Jesus, für mich, für jeden. Und ich selbst habe nichts dazu beigetragen. Was mache ich damit? Was war, ist vergessen. Ich bin mit meinem Schöpfer versöhnt. Ist das nicht wunderbar?

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