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2. Korinther 12,9

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Paulus schreibt: Ich will mich rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft von Christus bei mir wohne."

2. Korinther 12,9

“Da sieht man’s doch wieder mal“, wird mancher sagen. “Das Christentum ist eine ‘Religion für Schwächlinge. Und statt sich ihrer Schwäche zu schämen, rühmen sie sich auch noch ihrer Schwäche — das ist doch der Gipfel der
Verdrehtheit.” Aber stimmt das? ist das wirklich so gemeint? So nach dem Motto: “Ach, ich bin halt so schwach, ich kann das nicht aushalten, nicht durchhalten, anpacken, ich komme gegen meine Schwächen nicht an” und so weiter.

Also ich sage Ihnen — wenn das die Meinung des christlichen Glaubens wäre, dann wäre das nichts für mich. Und für den Paulus auch nicht. Dem geht es hier nämlich um etwas ganz anderes. Nicht um die Schwäche, sondern um die
Kraft! Und zwar um die Kraft von Christus. Die will er haben. Die braucht er, um das Leben zu bestehen, die Kämpfe um seine Person und das Evangelium auszuhalten. Diese Kraft ist allerdings etwas anderes als eine Kraftnahrung,
die wir noch zusätzlich zum normalen Frühstück einnehmen. Diese Kraft gibt es grundsätzlich nicht zusätzlich zu unseren Möglichkeiten, sondern anstatt unserer Möglichkeiten. Solange wir sagen “Das und das packe ich aus eigner
Kraft,” brauchen und kriegen wir von Jesus nichts. Erst wenn wir sagen: “Jesus, meine Batterie ist leer, ich schaffe es nicht” - dann kann die Kraft von Jesus fließen. Jesus hat gesagt zu seinen Jüngern: “Ihr werdet die Kraft
des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird.” Und Paulus schreibt: “Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft.” Es geht also nicht darum, dass wir schwach sind und dabei bleibt’s,
sondern dass wir Kraft kriegen die bei uns bleibt, in uns wohnt . Das Rühmen der eignen Schwachheit hat nur den einen Sinn: Nur so gibt mir Jesus seine Kraft und gebe ich ihm die Ehre. Wir sollen unsere Schwächen nicht schönreden, sondern zugeben, damit uns Christus seine Kraft geben kann. Und die gibt er dann auch.
Ich hatte mal eine Nachbarin, die hockte manchmal zwischen Bergen schmutziger Wäsche und Bergen von benutztem Geschirr, heulte und bejammerte ihre Schwäche. Dadurch verschwanden die Dreckberge freilich nicht.
Sie wären auch nicht verschwunden, wenn sie Jesus darum gebeten hätte. Jesus übernimmt nicht unseren Abwasch und zaubert unsere Probleme nicht aus der Welt. Er gibt uns die Kraft, unsere Aufgaben und Probleme anzupacken, auszuhalten, auszuführen. Dazu gehört allerdings, dass wir uns nicht wie Frau Nachbarin auf unserer Schwäche ausruhen, sondern wie Paulus zugeben: Ja, ich bin schwach, aber gerade dadurch kann die Kraft von Jesus in mir wohnen und wirken. Und was dadurch bewirkt wird, also gelingt und Frucht bringt, kann ich dann nicht auf mein eignes Konto schreiben. Es ist nicht meine Leistung, sondern Gabe von Jesus.
Bei Paulus handelte es sich um ein gesundheitliches Problem. Er litt an einer Krankheit, die ihn in seinem Dienst für Jesus hinderte. Damit hat er sich aber nicht einfach Schicksal ergeben abgefunden. Er hat sich bei Jesus auch nicht über seine Schwäche beschwert oder ihm Vorwürfe gemacht. Sondern er hat geglaubt, was Jesus zu ihm gesagt hat: “Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.” Dieser Glaube ist der Sieg. Durch diesen Glauben erhält
er die Kraft, sich nicht von negativen Umständen terrorisieren zu lassen, im Gegenteil: Jetzt ist er zuversichtlich, ”guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgung und Ängsten, um Christi willen.“
Die Kraft von Christus macht ihn stark, nicht nur bei Gegenwind das Evangelium zu bezeugen, sondern auch dafür zu leiden. Das kann er nur, wenn er nicht bei seinem Können oder Nichtkönnen stehen bleibt. “Denn wenn ich schwach bin, bin ich stark.”
 

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