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/ Wort zum Tag

1. Petrus 5,7

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch."

1. Petrus 5,7

Das kann ihnen in meiner Heimatstadt Bremen passieren. Dass sie mit einem Mal in der Straße „Sorgenfrei“ stehen. Sie ist nur wenige Meter lang und rechts und links stehen kleine Arbeiterhäuser. Seit 1861 gibt es diese Straße und einer der ersten Anwohner soll sie so genannt haben. Angeblich fühlte er sich nach ständiger Wohnungssuche mit dem Bezug seines Hauses endlich sorgenfrei.
Trotzdem wird dieser Mann bestimmt nicht ganz sorgenfrei gewesen sein. Und seine Nachbarn rechts und links von ihm wohl auch nicht.
Dabei gehören Sorgen zum menschlichen Leben einfach dazu. Wer eine Familie hat, will sie doch sicher mit allem Lebensnotwendigen versorgen. Und jeder Landwirt ist um seine Tiere besorgt und ein Gärtner um seine Blumen.
Und ist es nicht ganz menschlich, wenn ich mir Sorgen mache um die Zukunft meiner Kinder? Oder um den Frieden in dieser Welt und die Zukunft des Christentums im Nahen Osten?
Aber alle Sorgen können ein gefährliches Eigenleben entwickeln. Sie können mich gefangen nehmen, mich fast zum Wahnsinn treiben. Mein ganzes Denken wird nur noch durch Sorgen ausgefüllt. Ich bin nicht mehr in der Lage, mit meinen Sorgen angemessen und vernünftig umzugehen.
Der Apostel Petrus weiß um den richtigen Umgang mit Sorgen. Er rät uns Christen: Werft doch alle eure Sorge auf Gott. Ich stutze. Steht da wirklich: Alle Sorge? Ich bin da gerne bescheiden. Denn zu gern klammere ich Bereiche aus, wo ich ganz gut allein klarkomme. Jedenfalls ist das oft genug meine Meinung. Denn zu gern möchte ich vieles selbst regeln, alles selbst unter Kontrolle haben. Aber Petrus macht keine Ausnahme. „Alle eure Sorge werft auf ihn“, schreibt er.
Aber wie soll ich das werfen verstehen? Vielleicht dachte Petrus beim Schreiben an den Einzug von Jesus in Jerusalem. Als er und die anderen Jünger ihre Kleider zusammen legten und auf den jungen Esel warfen. Ich kann also nur etwas werfen, was ich zuvor in den Händen gehalten habe. Dabei wird mir das Wegwerfen nur gelingen, wenn ich auch im richtigen Moment loslasse.
Aber wie soll das bei den Sorgen funktionieren? Ich denke, da muss ich mir persönlich erst einmal selbst meine Sorgen eingestehen. Meine Hände müssen die Sorgen greifen können. Ich muss ganz konkret wissen, was mir Sorgen macht. Was mich vielleicht nicht schlafen lässt. Vielleicht schreibe ich die Sorgen sogar auf und lege den Zettel als Gebetshilfe in meine Bibel. Um dann im Gebet Gott Sorge für Sorge zu nennen.
Wer wirft, muss loslassen können. Es bringt nichts, die Sorgen auf Gott zu werfen und anschließend wieder einzusammeln. Werfen ist anstrengend. Und wenn es um die Sorgen geht, brauche ich geistliche Kraft. Damit ich glauben und vertrauen kann, dass ich meine und die Sorgen anderer auf Gott werfen darf. Dass Gott sie übernehmen und bei sich behalten will.
Dabei verglühen die Sorgen nicht wie eine Sternschnuppe im August. Sie zerplatzen nicht wie eine Seifenblase. Nach wie vor müssen Menschen essen, trinken und sich bekleiden. Nach wie vor leben wir Menschen nicht in der Straße „Sorgenfrei“.
Solange Menschen auf der Erde leben, gehören Sorgen zum Alltag. Aber Petrus hatte gut zugehört, als Jesus seinen Jüngern die Fürsorge des himmlischen Vaters zusicherte. Und diese Zusage gibt er weiter. „Gott sorgt für euch“, schreibt er in seinem Brief an die verstreut wohnenden Christen aus seinem Volk.
Und dazu lade auch ich Sie heute Morgen ein: Überlassen Sie Gott die Sorge für Ihr Leben. Nennen Sie Gott im Gebet, was vielleicht wie ein Berg vor Ihnen steht. Werfen Sie Ihre Sorge weg und erfahren Sie gelassen, wie Gott für Sie sorgt.
 

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