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1. Johannes 2,2

Gedanken zur Tageslosung

"Jesus Christus ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt."

1. Johannes 2,2

Gipfeltreffen gibt es immer wieder: Da treffen sich Regierungschefs. Finanzminister kommen zum Weltfinanzgipfel. Und in Davos gipfeln jedes Jahr Spitzenmanager beim Weltwirtschaftsforum. Gipfellösungen sind gefragt. Völker sollen sich verstehen und miteinander in Frieden leben. Darum Gipfeltreffen.

Der Briefschreiber Johannes im Neuen Testament sieht auch ein Gipfeltreffen vor sich. Es findet nicht in Davos statt, sondern in Davids Stadt, in Jerusalem. Es hat seinen Ort nicht in abgeschirmten Palästen oder Hotels. Dieser Gipfel ist draußen. Ein Hügel, Golgatha genannt. Dort steht ein römisches Hinrichtungsinstrument, ein Kreuz. An diesem Kreuz hängt einer, leidend, hingenagelt. Aber noch vom Kreuz herab bittet er: „Vater, vergib ihnen“. Er stirbt – verspottet, verachtet, verlassen. Aber er stirbt nicht ohne Sinn und Ziel. Am Abend vorher hat es Jesus seinen Freunden erklärt: „Mein Leib für euch gegeben … mein Blut für euch vergossen“. Golgatha – das ist der Gipfel der Liebe Gottes, die sich schenkt. Hier kann jeder Mensch Vergebung empfangen für sein Leben, ganz egal, wie weit jemand gerade unten ist und schwach. Das Kreuz, an dem Jesus stirbt – es ist der Gipfel der Versöhnung. Das sieht Johannes, der Briefschreiber, vor sich.

Aber niemand steht allein am Gipfel Golgatha. Damals am Tag der Kreuzigung waren es römische Soldaten, zynische Rufer, weinende Frauen. Aber nun – so sieht Johannes – nun wird der Horizont weit. Nicht nur ein Volk steht da vor dem Kreuz, nicht nur eine Rasse oder Klasse, sondern die ganze Welt: „Jesus Christus,“ so schreibt er, „ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.“

Noch längst bevor Coca Cola oder McDonalds zu Global Playern wurden, dachten die ersten Christen in globaler Weite. Das war nicht selbstverständlich. Im römischen Weltreich gab es viele religiöse Gruppen, die Erleuchtung nur für sich allein beanspruchten. Sie sagten: Hauptsache, wir haben das Heil – was gehen uns die anderen an? Aber Christen dachten so nicht. Denn sie wussten: Jesus Christus ist für alle Menschen gestorben. Schon zur Krippe in Bethlehem kamen Weise aus fernen Ländern, und am Ende des Evangeliums sendet Jesus als Auferstandener seine Leute in alle Welt, um die frohe Nachricht weiterzugeben. In alle Welt – nicht nur in ausgewählte Länder. Nicht mit Ausnahme eines Landes oder einer Hautfarbe.

Alle Menschen können und sollen zum Gipfeltreffen unter dem Kreuz kommen: Jesus Christus hat sein Leben für alle gegeben. Hier ist für jeden Menschen Versöhnung mit Gott zu bekommen – und darum auch Versöhnungskraft zwischen Völkern und Ländern.

Beim Gipfeltreffen unter Jesus Christus haben rassistische Vorurteile und nationalistische Engstirnigkeit keinen Platz mehr. Wie oft hat in der Geschichte der Menschheit ein Volk auf das andere hinabgesehen. Wie viel Kriege und Leid sind daraus entstanden, leider auch und gerade durch solche, die sich eigentlich Christen nannten. Umso mehr ist es heute wichtig, auf den weltweiten Horizont zu achten, den uns die Bibel zeigt: Gott liebt jeden Menschen. Johannes bringt es auf den Punkt: Jesus Christus ist die Versöhnung für alle. Ich wünsche uns diese Weite am Gipfeltreffen unter dem Kreuz.

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