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/ Bibel heute

Speisung mit Wachteln und Manna (2)

Gabriel Klusz über 2. Mose 16,17-36.

Und die Israeliten taten’s und sammelten, einer viel, der andere wenig. Aber als man’s nachmaß, hatte der nicht darüber, der viel gesammelt hatte, und der nicht darunter, der wenig gesammelt hatte. Jeder hatte gesammelt, so viel er zum Essen brauchte. Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse etwas davon übrig bis zum nächsten Morgen.[...]

2. Mose 16,17–36

Wenn etwas nicht so läuft, wie ich mir das gedacht habe, werde ich unruhig. Bei einem Schuhhändler habe ich z. B. Schuhe für eine Jubiläumsfeier bestellt. Sie sollten zwei Tage vor der Feier ankommen. Als ich nachfrage, sind sie noch nicht da; sie werden aber noch kommen. Einen Tag später sind sie immer noch nicht da. – Sie verstehen, was ich meine…

Worauf kann ich mich verlassen? Womit darf ich fest im Alltagsgeschehen rechnen? Sind Menschen mit ihren - oft vollmundigen - Zusagen glaubwürdig? Sind sie vertrauenswürdig…? Immer wieder geht es um diese Frage im Alltag.

Das Volk Israel konnte diese Erfahrung damals vor mehr als dreitausend Jahren im Blick auf Gottes Versorgung machen: Was Gott ihnen zugesagt hatte, war absolut verlässlich – nur: Viele im Volk glaubten das nicht. Sie nahmen die Anweisungen des Mose nicht ernst, die er von Gott erhielt und im Auftrag Gottes an das Volk weitergab. Und das machte Mose zornig (2. Mose 16,20).

Worum ging es? Das Volk brauchte täglich Nahrung. Gott hatte zugesagt, täglich frisch dafür zu sorgen. Er gab Nahrung in Form des Manna. – das war etwas Kleines, Rundes, das wie Reif auf der Erde lag und süß schmeckte. Jeder im Volk sollte davon täglich so viel sammeln, wie er brauchte. Am sechsten Tag sammelte das Volk auch und das reichte dann für zwei Tage. Das überraschte wohl die Menschen, denn alle Vorsteher der Gemeinde suchten bei Mose eine Erklärung dafür, und er sagte ihnen: „Das ist’s, was der HERR gesagt hat: Morgen ist Ruhetag, heiliger Sabbat für den HERRN.“ (2. Mose 16,23) Der 7. Tag ist dem Herrn geweiht. Die Menschen sollten diesen Tag ‚in der Ruhe vor Gott‘ verbringen und nicht mit Arbeiten für Essensvorbereitungen. Diese sollten am Ende des 6. Tages abgeschlossen sein. Am siebten Tag wird Gott kein Manna geben. Und so kam es auch. – Der verlesene Abschnitt berichtet nun, wie sich die Menschen aufgrund dieser Zusagen Gottes verhielten. Es ist sicherlich gut, daraus sinnvolle Schlüsse für unser eigenes Leben zu ziehen.

Achten Sie zunächst auf Gottes Fürsorge. Ich entdecke zahlreiche Wunder, die sich in der Versorgung Gottes zeigen: In der Wüste schafft Gott Manna – das Himmelsbrot. Er schafft Manna für weit über eine Millionen Menschen! Und er versorgt sie täglich – sechs Tage die Woche. Dieses Manna schmeckt gut! Es ist süß. Es ist nahrhaft.

Gott bewirkt auch auf unerklärliche Weise, dass jeder genau die richtige Menge für sich – für den eigenen Bedarf – sammelte: „Die Israeliten … sammelten, einer viel, der andere wenig. Aber als man’s nachmaß, hatte der nicht darüber, der viel gesammelt hatte, und der nicht darunter, der wenig gesammelt hatte. Jeder hatte gesammelt, so viel er zum Essen brauchte.“ (2. Mose 16,17-18) Wir sehen daran, dass Gott genaustens wusste, was jeder einzelne benötigte. Und das war genau richtig und genug. Und da Gott sich nicht ändert, schließe ich daraus, dass er auch genaustens über Ihre und meine Versorgung Bescheid weiß. Die Frage stellt sich nur: Verlasse ich mich darauf? Erachte ich Gott für so vertrauenswürdig, dass ich mich nicht sorge? In diesem Zusammenhang sei nur an das Wort seines Sohnes Jesus erinnert, der sagte: „Sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“ (Mt. 6,34)

In der Wüste sollten die Israeliten genau das begreifen und verinnerlichen: Sorge nicht für den morgigen Tag! Gott sorgt dafür! Und das Volk musste lernen, sich darauf zu verlassen. Ich muss das in meiner Situation auch lernen! Gott bewirkte nämlich auch da Wunder, wo Menschen seinen Worten nicht vertrauten: Denn wo die Israeliten etwas von der täglichen Ration, aus Sorge für Morgen, aufsparten, wurde das von Würmern befallen und stank dann! (2. Mose 16,20) Dies ist ohne Frage auch ein Wunder Gottes – ein Strafwunder sozusagen. Denn Gott ist der, der aktiv dieses Wunder herbeiführt, damit das Volk begreift: Er ist absolut vertrauenswürdig!

Ein weiteres Wunder erleben die Israeliten an jedem sechsten Tag der Woche: Gott schafft für jeden eine doppelte Ration. Er schafft das nicht an den anderen Tagen der Woche – sondern nur am sechsten Tag! Das Volk musste lernen, sich darauf zu verlassen. Denn wer am 7. Tag hinausging, fand nichts vor. (Ist das nicht auch ein Wunder?) Außerdem machte sich so ein Mensch schuldig, denn er übertrat Gottes Anweisung.
„Da sprach der HERR zu Mose: Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote und Weisungen zu halten?“ (2. Mose 16,28)

In Ägypten hatten die Israeliten keine Gelegenheit, Gottes Gebote und Weisungen so deutlich zu hören. Gott hatte ihre Situation aber geändert. Mit mächtiger Hand hatte er sie aus der ägyptischen Sklaverei befreit. Nun ging es für sie darum, schrittweise zu lernen und zu begreifen, dass sie mit dem allmächtigen Gott unterwegs sind. Die Wundermacht Gottes hatte nicht mit den Plagen in Ägypten aufgehört. Und die hatte doch jeder Israelit persönlich miterlebt. Ihr Auszug lag ja nur zweieinhalb Monate zurück!

Gott wollte seinem Volk verständlich machen, dass er kein „Sklaventreiber“ ist! Er war auf ihr Wohlergehen bedacht. Die bitteren Kräuter beim Passah sollten sie daran erinnern, wie bitter ihre Situation in Ägypten war. Das Manna dagegen war süß. Gottes Versorgung war in ihrem Interesse. Sie geschah aus Liebe zu ihnen. – Doch sie vertrauten ihrem Gott immer noch nicht? Wie sehr bemühte sich Gott doch darum, ihr Herz zu gewinnen!

Im Buch Jeremia heißt es: „Das Herz des Menschen ist trügerisch. Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? Ich, der HERR, kann das Herz ergründen.“ (Jer. 17,9.10) Es geht in unserem Leben immer wieder darum, zu lernen: was Gott sagt, das gilt auch. Wir sollen ihm vertrauen! – Wie schwer uns Menschen das fällt, das zeigt sich am Verhalten Israels. – Gott verschonte sein Volk nicht. Es sollte erkennen, dass Gott absolut vertrauenswürdig ist und entsprechend auch in ihrem Alltag handelt. Der Herr kann uns durchaus auch auf diese oder andere Weise auf die Probe stellen, damit wir zweifelsfrei erkennen, wieweit seine Worte für uns maßgebend sind.

Dass Gott dann noch anweist, einen Krug Manna für die Nachkommen des Volkes aufzubewahren , zeigt, wie wichtig es ist, dass auch nachfolgende Generationen von seiner Treue erfahren. Auch sie sollen erkennen, wie glaubwürdig und verlässlich Gott ist.

Wenn Sie das selbst schon erfahren haben, dann nehmen Sie sich’s im Herzen vor, auch anderen in Ihrer Nachbarschaft davon zu erzählen. Ich bin überzeugt, Gott wird Ihr Bemühen segnen.

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