Navigation überspringen

/ Bibel heute

Das schöne Erbteil

Thomas Köhle über Psalm 16.

Vorschaubild: Psalm 16

bibleserver.com

Psalm 16

ERF Bibleserver bietet dir aktuelle Bibelübersetzungen in über 20 Sprachen und viele hilfreiche Funktionen: Übersetzungsvergleich, Kommentare, Notizen, Tags und viele mehr.

bibleserver.com

Ein güldenes Kleinod Davids. Ein Kleinod ist eine Kostbarkeit. Was David in diesem Psalm sagt, ist nicht leichtfertig dahergeredet. Er hat den Psalm nicht geschrieben, um uns mit nichtssagenden Floskeln zu überschütten. Was er hier sagt, ist ihm sehr wichtig.

Der Glaube besteht für David nicht nur aus religiösen Formeln. Beim Glauben an Gott geht es für David um mehr als um lehrmäßig korrekte Formulierungen.

David vertraut Gott. Bei Gott findet er Freude und Zuversicht. Er hat in seinem Leben manches Schöne erlebt, aber er hängt sein Herz nicht an irdische Dinge. Gott selbst ist sein Schatz und sein Reichtum. Er richtet seine Blicke auf den Geber aller guten Gaben.

Wir erfahren nichts darüber, aus welchem Anlass David diesen Psalm geschrieben hat. Doch er beginnt den Psalm mit einer Bitte an Gott. Er bittet Gott um Bewahrung.

Vielleicht musste David damals mit handfesten Schwierigkeiten und Gefahren fertig werden. Wer die Lebensgeschichte Davids kennt, weiß, dass David ein sehr bewegtes Leben hatte. Er hatte viele Kämpfe zu kämpfen. Er musste vor König Saul fliehen, als dieser ihm nach dem Leben trachtete. Viele Jahre später floh er vor Absalom, seinem eigenen Sohn, der die Macht in Israel an sich reißen wollte.

David bittet Gott um Bewahrung. Er verzichtet aber darauf, seine Schwierigkeiten zu beschreiben oder auch nur zu erwähnen. Er verliert sich nicht im Grübeln über widrige Lebensumstände.

David vertraut Gott. Das ist auch der Grund, warum er Gott mit solcher Zuversicht um Bewahrung bittet.

 David hat sein Leben Gott geweiht. Für ihn lebt er. Er ist bereit, alles für Gott einzusetzen. Gott ist sein höchstes Gut. Gott ist ihm wichtiger als alles andere.

David hat schon des Öfteren Gottes Bewahrung erlebt. Das ermutigt ihn, Gott zu vertrauen.

Als David sich der Herausforderung durch den Riesen Goliath stellte, erinnerte er sich an Gottes Hilfe im Kampf gegen einen Löwen und einen Bären. David freut sich über alles Gute in seinem Leben. Das hilft ihm, gelassen mit aktuellen Schwierigkeiten umzugehen.

Er sagt: „Das Los ist mir gefallen auf liebliches Land; mir ist ein schönes Erbteil geworden.“ Die Worte „liebliches Land“ stehen für die Chancen und Möglichkeiten, die David hatte. Nicht jedes Stück Land ist für jede Art von Anbau oder Beweidung gleich gut geeignet.

David spricht von einem Stück Land, das ihm zugelost wurde, oder das er als Erbteil bekam. Er sagt, was er hat, wurde ihm gegeben. Seine Chancen und Möglichkeiten wurden ihm gegeben.

David hebt nicht seine persönlichen Leistungen oder Anstrengungen hervor. Alles, was er hat, wurde ihm Letztendes von Gott gegeben. Deshalb hängt er sein Herz auch nicht an irdische Dinge. Er sagt: „Der Herr ist mein Gut und mein Teil“. Seine Beziehung zu Gott ist ihm wichtiger als alles andere.

Wenn Gott uns geschaffen hat, dann haben wir alle unsere Gaben und Fähigkeiten von Gott bekommen. Gott schenkt uns Gesundheit und Kraft. Gott ist derjenige, der es regnen lässt und der Saat und Ernte möglich macht.

Jakobus im Neuen Testament bringt diesen Gedanken auf den Punkt: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab vom Vater des Lichts…“

Ich denke auch an die Worte des Apostels Paulus an die Menschen in Athen, die Jesus nicht kannten. Er sagte zu ihnen: „[Gott] ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben und weben und sind wir.“

Es lohnt sich, Gott zu vertrauen, denn Gott ist der Geber all des Guten in unserem Leben.

David weiß noch etwas, wofür er Gott dankbar ist: „Ich lobe den Herrn, der mich beraten hat; auch mahnt mich mein Herz des Nachts“ (Vers 7).

David verliert sich nicht im Grübeln über seine Schwierigkeiten. Vielmehr lobt er Gott. Er erinnert sich an Situationen, in denen ihm freundliche Weisung und praktischer Rat von Gott zuteilwurde.

Ich frage mich, wie David, als er Goliath entgegentrat, auf die Idee kam, seine Steinschleuder als Waffe gegen diesen Riesen einzusetzen. Hatte David dazu eine besondere Eingebung von Gott bekommen? Oder war es einfach die ihm von Gott gegebene Klugheit, die ihn dazu veranlasste, die ihm vertraute Schleuder im Kampf gegen diesen erfahrenen Krieger zu benutzen?

Gott als Ratgeber, diesen Gedanken kenne ich auch aus dem Propheten Jesaja: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friedefürst…“

Gottes Bewahrung und Hilfe in belastenden Situationen kann sich unspektakulär ereignen. Jesus ist der Wunder-Rat. Er ist ein Ratgeber. Er kann uns beim Bibellesen Weisheit schenken. Er kann uns helfen, die Dinge in einem anderen Licht zu sehen.

„Ich lobe den Herrn, der mich beraten hat; auch mahnt mich mein Herz des Nachts.“ David sagt, Gott sei sein Ratgeber gewesen. Er erwähnt auch, dass ihn manchmal sein Herz in der Nacht ermahnt.

Wer auf die Stimme seines Herzens, bzw. auf die Stimme seines Gewissens achtet, hat Vorteile. Durch unser Gewissen kann Gott uns vor falschen, sündhaften oder auch gefährlichen Wegen bewahren.

In Vers 4 sagt David: „Aber jene, die einem anderen nachlaufen, werden viel Herzeleid haben.“ Gemeint sind wohl Menschen, die ihr Leben auf fremde Gottheiten ausrichten.

Die Israeliten zur Zeit des Alten Testaments waren von Völkern umgeben, die heidnische Gottheiten verehrten. Diese Gottheiten verlangten manchmal grausame Praktiken von ihren Anhängern.

Im ersten Buch der Könige lesen wir von Baals-Priestern, die ihren Gott anriefen: „Sie riefen laut und ritzten sich mit Messern und Spießen nach ihrer Weise, bis ihr Blut herabfloß“ (1. Könige 18,28).

David hingegen betet mit großer Zuversicht zu Gott. Seine Beziehung zu Gott ist für ihn wie ein großer Schatz. David betet: „Bewahre mich Gott, denn ich traue auf dich.“

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.