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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Vom Saulus zum Paulus

Andreas Odrich über Apostelgeschichte 9,3-5.

Als er aber auf dem Wege war und in die Nähe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst.

Apostelgeschichte 9,3-5

Ein Mensch dreht sich um 180 Grad. Er wird vom Saulus zum Paulus. So sagt es eine Redensart. Sie stammt aus der Bibel. Gemeint ist damit: Er wendet sich vom Bösen zum Guten.

Es lohnt sich, die Urgeschichte des echten Saulus anzuschauen. Sie ist atemberaubend. Saulus ist ein religiöser Eiferer. Wer nicht dem Gesetzt folgt, der wird von Saulus verfolgt und getötet. Er sieht nur den Buchstaben aber nicht den Menschen.

Gott versucht gar nicht erst, Saulus mit Argumenten zu überzeugen. Jesus Christus begegnet Saulus persönlich und stellt nur eine Frage: "Saul, warum verfolgst du mich?" Saulus hätte damit gerechnet, dass Gott ihn mit dem Racheschwert vernichtet. Stattdessen erfährt er menschliche Wärme und Nähe. Jesus will Saulus fördern und gibt ihm eine Chance, sich zu verändern. Jesus sagt damit: Eigentlich bist du wertvoll, du bist bislang nur auf dem Holzweg.

Diese persönliche Wertschätzung überzeugt Saulus. Fortan versucht er, Menschen zu gewinnen und zu überzeugen, statt sie zu vernichten. Ein komplett neues Leben eben, ein komplett neues Handeln. Um dies deutlich zu machen, wechselt Saulus seinen Namen. Er wird zum Paulus. Eine radikale Wende. Aus Liebe. Sie hat Weltgeschichte geschrieben und will bis heute ansteckend und befreiend wirken. Vom Saulus zum Paulus eben.

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