Meisterstück

Ich blättere in unserem Toskana Reiseführer. Die erste Route führt zu den berühmten Marmorsteinbrüchen. Weiter geht es dann in Richtung Florenz. Dort hat Michelangelo vor rund 500 Jahren einen besonderen Marmorblock erworben. Schon mehrere Künstler hatten vergeblich versucht ihn zu bearbeiten. Michelangelos Künstleraugen sahen, dass aus diesem verschandelten Steinblock noch etwas werden konnte. Mit leidenschaftlicher Hingabe formte er daraus den berühmten David.

Auch wenn Menschen nicht mit Marmorblöcken zu vergleichen ist - eins haben sie doch gemeinsam: Ihr ursprünglicher Zustand ist verschandelt. Beim Blättern in der Bibel entdecke ich schon auf den ersten Seiten, dass Hass, Streit und Neid menschliches Leben verletzt und zerstört hat. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte.

Trotzdem hat Gott die Menschen niemals abgeschrieben. Er schaut sie an mit den Augen seiner Liebe. Setzt sich durch Jesus Christus leidenschaftlich dafür ein, sie zu seinen Kindern zu formen.

Der Apostel Paulus beschreibt das im 1. Jahrhundert in einem Brief an seinen Freund und Mitarbeiter Titus mit den Worten: „Christus hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken.“

Bis heute kann Gottes Liebe aus einem angeschlagenen Menschen ein Meisterstück machen. Auch wenn daraus kein weltberühmter David wird, sollen andere daran sehen, wie kreativ und liebevoll Gott ist. Dazu will ich mich auf meiner Lebensreise von Gottes Liebe formen und anstecken lassen. Damit fahre ich gut!