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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Lichter unter der Erde

Tanja Rinsland über Psalm 119,105

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.

Psalm 119,105

„Siehst du die Lichter da vorne? Da musst du hin,“ sagte mir der Höhlenführer, der unsere Reisegruppe durch ein verzweigtes Höhlensystem lotste. Wir befanden uns dutzende Meter tief unter der Erde, und abgesehen vom Schein der Taschenlampen war es stockdunkel.

Nun waren wir an eine Wegstelle angekommen, die unter Wasser stand. Um weiterzukommen, musste ich die nächsten Meter schwimmend durchqueren. Heißt: Taschenlampe aus und ab in die Dunkelheit. Doch am anderen Ufer konnte ich schon die Lichter meiner Reisegefährten sehen. Sie machten mir Mut und mit ein paar kräftigen Schwimmzügen hatte ich die Engstelle überwunden.

Ich muss oft an diese Erfahrung denken, wenn ich in der Bibel das Wort „Licht“ entdecke. So in Psalm 119. Da steht: „Dein Wort ist eine Leuchte für meinen Fuß und ein helles Licht auf meinem Lebensweg. (Basisbibel, Psalm 119,105)“ 

Was mir an dem Satz auffällt: Der Psalmist nutzt die Metapher einer Leuchte, die ein Wanderer mit sich führt. Wie bei den Taschenlampen in der Höhle sehe ich nicht immer den ganzen Weg vor mir, sondern bloß die nächsten Schritte.  Und so erlebe ich auch die Zusagen Gottes, die ich in der Bibel entdecke. Nicht immer finde ich darin Antworten auf alle meine Fragen. Aber ich finde Orientierung, wie ich mein Leben heute gut gestalten kann.

Wegen der Lichter der anderen hatte ich damals in der Höhle keine Angst, obwohl ich umgeben war von Dunkelheit und Kälte. Genauso beschreibt der Psalmist Gottes Wort: es zeigt mir eine Richtung, in die ich gehen kann, selbst auf verschlungenen Lebenspfaden.

Ich schöpfe aus Gottes Zusagen Mut: Ich kann neue Schritte wagen und mich auf so manches Abenteuer einlassen.

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