/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Große Worte für meine kleine Welt
Tobias Schier über Römer 14, 18-19.
Wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und bei den Menschen geachtet. Darum lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.
Krieg in der Ukraine und der Nahostkonflikt … Mit den aktuellen Schlagzeilen im Nacken lese ich den Brief des Apostels Paulus an die Römer. Im Kapitel 14 dann folgende Zeilen: „Lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.“ Sehnsucht steigt in mir auf. Wäre das schön! Wenn wir alle das einfach mal machen würden. Ich komme mir vor wie ein kleines Kind. So „einfach mal“ ist es eben dann doch nicht passiert.
„Vielleicht sollte ich kleine Brötchen backen und im eignen Umfeld anfangen?“ – schießt es mir durch den Kopf. Paulus schreibt den Brief doch auch an eine kleine Gruppe von Christen in Rom und nicht an irgendeine Regierung eines Landes.
Was dem Frieden dient, muss nicht automatisch mir und meinen persönlichen Interessen dienen – zumindest nicht unmittelbar. Was andere aufbaut, muss nicht zwangsläufig und sofort auch mir guttun. Das macht‘s schwer. Trotzdem: Wie könnte es konkret aussehen?
Frieden schaffen heißt: Frieden suchen statt Streit. Recht geben statt Recht haben. Um Verzeihung bitten statt bei andern die Schuld suchen.
Erbauen heißt: das Wohl des anderen suchen. Komplimente verteilen. Mut zusprechen.
So kann ich nicht die ganze Welt retten, aber vielleicht mache ich so meine kleine Welt für mich und andere zu einem Ort des Friedens und der Erbauung. Das geht.
Ihr Kommentar
Kommentare (4)
Durch Adam und Eva kam die Sünde in diese Welt. Das Unheil nahm seinen Lauf, Kain erschlug Abel. Seit diesen Ereignissen lebt die Menschheit in einer gefallenen Welt ohne dauerhaften Frieden.
Wir sind noch in dieser Welt, sind aber abgesondert, wir gehören nicht mehr dazu!
Maranata!
Danke! Sehr gut und sehr wahr / gut umsetzbar, da "kleine Broetchen" und nicht "die ganze Welt...", danke!
Mit dem lieben Frieden gibt es unter Christen viele Missverständnisse. Einige sind so friedenseifrig, dass sie um der Harmonie willen gern die Wahrheit opfern. Andere wiederum bestehen so vehement … mehrauf ihrer Position, dass sie dabei das friedliche Miteinander völlig aus dem Blickwinkel verlieren.
Besonders Fromme setzen dem Ganzen noch eine Krone auf, indem sie sich in falsch verstandener Demut geradezu verbiegen und sich in asketisches Schweigen verbeißen, obwohl die Sachen am Schwelen sind.
All diese Herangehensweisen taugen m. E. nichts.
In Psalm 85,11 wird uns der Idealzustand angeboten, wo davon die Rede ist, dass Frieden und Gerechtigkeit sich küssen!!!!! Das zweigt klar und deutlich,
dass die Fakten auf den Tisch kommen müssen, aber dass dies auch im gegenseitigen Friedenswillen und Respekt voreinander geschieht, ohne dass der eine dem anderen gleich den Glauben abspricht. Und das alles wie ein Kuss!!
Ein wahres Kunststück! Viel Spaß dabei!
Weit vorne zum Umfeld gehört wohl die Gemeinde, die "Gemeinschaft der Heiligen", wie wir bekennen. Dort häufen und stauen sich die kleinen Brötchen. Bei mir jedenfalls trifft das zu, setzt es mir … mehrzu.
Die genannten Kriege spalten die Gemeinde, wie auch schon Corona es tat. Überschrieben ist Rö 14 bei LÜ17: "Von den Schwachen und Starken im Glauben"
Mit schwach sein tu ich mich schwer - gehört das zum "nachstreben, was zum Frieden untereinander dient"?