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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Ehrliche Worte eines Freundes

Tobias Schier zu Philemon 1,6

dass dein Glaube, den wir miteinander haben, kräftig werde in Erkenntnis all des Guten bei uns, auf Christus hin.

Philemon 1,6

Ehrliche Worte eines Freundes

In der Kirchengemeinde, in der ich aufgewachsen bin, gab es einen Mann, der war dafür bekannt, dass er seine Meinung immer frei und ungefragt „herausgepoltert“ hat. So etwas wie Feingefühl kannte er nicht.

Der Apostel Paulus ist für mich das genau Gegenteil. Für den Sklavenhalter und Gemeindeleiter Philemon war er eine Art feinfühliger Mentor. Philemon hat Paulus wahrscheinlich im Jahr 54 in der Stadt Ephesus kennengelernt und sich daraufhin für den Glauben an Jesus Christus entschieden.

Einer von Philemons Sklaven war zu Paulus geflüchtet. Paulus legt in seinem Brief an Philemon ein gutes Wort für diesen Sklaven ein. Der Apostel beginnt seinen Brief mit Worten, die Philemon zeigen, wie sehr er ihn schätzt. „Ich danke meinem Gott allezeit, wenn ich deiner gedenke in meinen Gebeten […]  denn ich höre von der Liebe und dem Glauben, die du hast an den Herrn Jesus und […] dass dein Glaube, den wir miteinander haben, kräftig werde in Erkenntnis all des Guten bei uns, auf Christus hin.“ Das sind Worte, die von einer ehrlichen, tiefen Freundschaft zeugen. Diese Worte sind voller Respekt, Hochachtung und Zuneigung.

Was kann ich für mich aus diesen Worten und der Gesamtsituation lernen? Ich sollte nicht jedem zu jeder Zeit gerade raus sagen, was er meiner Meinung nach falsch macht.

Sollte ich zu demjenigen allerdings eine gute Beziehung und seine Weiterentwicklung im Sinn haben, und ihn grundsätzlich hochachten, dann sollte ich genau damit beginnen: Ihn schätzen und ehren für das, was er ist. Aus dieser Haltung heraus lässt sich Kritik viel leichter hören. Meine Ohren sind offen für die Worte eines Menschen, der mich mag.

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