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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Besser als Sack und Asche

Markus Baum über Jesaja 58,7.

Es soll ja Menschen geben, die gehen gerne in Sack und Asche, wenn sie etwas ausgefressen haben. Sie bestrafen sich selbst aus Zerknirschung und Frust über ihr Fehlverhalten. Und vor allem wollen sie natürlich die andere Seite versöhnlich stimmen. Sieh mal, wie ich mich jetzt quäle und mir jede Freude versage! Schau her!

Bleibt doch aber die Frage: Wem nützt das? Wer will das sehen? Selbstbestrafung hilft dem nicht, dem Unrecht geschehen ist. Was hat ein Bestohlener davon, dass sich der Dieb vom geklauten Geld nichts kaufen mag, weil ihn sein Gewissen quält?

Erst gar nicht stehlen wäre gut gewesen, oder das Gestohlene wieder zurückgeben.

Vor etwa 2.500 Jahren spricht Gott zu seinem Volk Israel. Da geht es um das Thema Fasten. Die Israeliten haben ziemlich viel falsch gemacht und gehen nun in Sack und Asche, kasteien sich und schauen griesgrämig drein und wollen Gott damit versöhnlich stimmen. Aber es klappt nicht, und nun verstehen sie nicht, warum Gott trotz ihres Fastens nichts mit ihnen zu tun haben will. Was machen sie verkehrt?

Gott macht klar: Er hat keine Freude daran, dass sich die Menschen vor ihm selbst erniedrigen. Er will Veränderung zum Positiven. Er sagt seinem Volk durch den Propheten Jesaja: „Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus. Wenn Du einen nackt siehst, so kleide ihn!“ Die Israeliten sollen nicht fasten, sie sollen von ihren falschen Verhaltensweisen lassen und Gutes tun. Darum geht es. Daran hat Gott Gefallen!

Das gilt bis heute. Wer Gottes Willen so umsetzt, zu dem sagt der Prophet Jesaja: „Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen!“ Klingt irgendwie besser als Sack und Asche.

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