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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Gute Gewohnheiten

Claudia Mertens über Hohelied 2,15

Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge haben Blüten bekommen.

Hohelied 2,15

Im Medienbereich gibt es einen Grundsatz: Kinder und kleine Tiere funktionieren immer. Das bedeutet, wenn man z. B. seine Präsentation auflockern will: ein Bild mit einem drolligen Kind oder einem süßen Tierbaby  entlockt den meisten Menschen ein spontanes: „ooooh!“.

In unserem heutigen Bibeltext kommen die Tierkinder allerdings nicht so gut weg:

Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge haben Blüten bekommen. So kann man nachlesen im Hohenlied der Liebe. Dieses Buch wird Salomo zugeschrieben, dem dritten König Israels. Es enthält eine Sammlung von Liebesliedern.

Also:  wer die Bibel für ein prüdes, verstaubtes Buch hält – hier wird er eines Besseren belehrt.

Zurück zu den kleinen Füchsen, die da im Weinberg herumtollen. Sie sind doch sicher drollig anzuschauen. Auf den ersten Blick zumindest.

Aber im Zusammenhang gibt uns das Hohelied der Liebe hier einen Super-Tipp für den Alltag:

Schwierigkeiten fangen im Kleinen an. Schlechte Gewohnheiten stellen sich nicht über Nacht ein, sondern wachsen mit der Zeit.

Die kleinen Füchse drohen mit ihrem Spiel einen ganzen Weinberg zu verwüsten. Harte Arbeit wird vernichtet. Das kann man auf eine partnerschaftliche Beziehung deuten, aber auch einfach für das eigene Leben.

Regelmäßig zu spät ins Bett und am nächsten Tag müde und gereizt? Immer bereit, bei Gerede über andere zuzuhören und mitzureden? Wenn ich den Weinberg meines Lebens betrachte, sehe ich vielleicht tatsächlich einige Füchslein herumflitzen. Es lohnt sich, Fallen aufzustellen, bevor sich die kleinen Macken zu echten Problemen auswachsen.

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