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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Heiligung: eine fromme Fitnessübung?

Miri Langenbach zu 3. Mose 20,7+8

Darum heiligt euch und seid heilig; denn ich bin der HERR, euer Gott.

3. Mose 20,7

Achtung, hier kommt ein sehr christlicher Begriff: "Heiligung". Manchmal kommt mir der Verdacht, dass einige Christenmenschen bei diesem Thema an eine Art frommes Fitnessstudio denken. Dass sie sie als Übung verstehen, in der man immer besser werden muss. Um dann auf die anderen herabsehen zu können und ihnen mehr oder weniger subtil mitzuteilen, dass sie noch nicht so weit sind.

Das dritte Buch Mose wäre für diese Leute dann der Trainingsplan, mit all seinen Regeln und Geboten. In Kapitel 20 steht ja auch: "(...) heiligt euch und seid heilig; denn ich bin der HERR, euer Gott."

Heilig Sein bedeutet herausgesondert, auserwählt sein - das klingt tatsächlich erst einmal nach Punktesammeln im himmlischen Fitnessstudio. Wer nicht genug schafft, hat keinen Trainingsfortschritt! Es war aber so, dass Gott selbst ins Zeltlager des Volkes Israel kam, um ihrem Anführer dieses Regel-Buch zu diktieren. Er kommt zu uns - nicht umgekehrt! Weil er möchte, dass seine Leute ihm nahe sein können -"Trachtet nach Frieden mit allen und nach der Heiligung, ohne die keiner den Herrn sehen wird!", erklärt eine andere Bibelstelle (Hebräer 12,14).

Wie sieht ein Training aus, das mich Gott näher bringt? Dem Kirchengründer Paulus zufolge sollen sich die Gläubigen in herzlichem Mitgefühl üben, in "Güte, Bescheidenheit, Nachsicht und Geduld." (Kolosser 3,12b). 

Heiligung ist also keine fromme sportliche Übung, um danach besser auf die anderen herabschauen zu können. Heiligung ist nötig, um Gott nahe zu sein. Keiner schafft sie aus sich heraus. Gott sagt: "Ich bin der HERR, der euch heiligt." (3. Mose 20,8b)

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