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/ Wort zum Tag

Apostelgeschichte 5,19

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Der Engel des Herrn tat in der Nacht die Türen des Gefängnisses auf und führte die Apostel heraus."

Apostelgeschichte 5,19

„Was soll dieser Satz? Ich bin weder ein Apostel noch sitze ich im Gefängnis!“, haben Sie vielleicht gerade gedacht.

Mir ging es genauso. Doch dann wurde ich nachdenklich. Schließen mich denn nicht irgendwelche Gefängnismauern ein? Mauern, gebaut aus Steinen meiner Schuld, meiner Sorgen oder Ängste?

Dieses Gefühl hatte ich vor 1 ½ Jahren! Ich musste abends ins Krankenhaus eingeliefert werden. Seit Tagen war mir schon schwindelig und schlecht. Jetzt war mein Blutdruck bedrohlich hoch. Zwei Stunden lang wurde ich untersucht und kam dann zur Beobachtung auf die Station für Schlaganfälle, wurde „verkabelt“ und an mehrere Monitore angeschlossen.

So lag ich in der Nacht wach im Bett. Ich schaute die Wände an, ob irgendwo ein Kreuz hängt. Aber da war keins! Nichts von Jesus. Dabei war es mir schwer ums Herz! Da fiel mir eine Geschichte ein, die ich bei Hanspeter Wolfsberger gelesen hatte.

Nach einem Herzinfarkt lag er auf der Intensivstation. Auch dort war nichts, was seinen ängstlichen Blick auffangen und trösten konnte! „Bis ich eine Lüftungsklappe entdeckte“, erzählt er. „Die Schlitze waren strahlenförmig angeordnet. Und darin war ein Kreuz erkennbar. In der vielleicht tiefsten Angst meines Lebens suchte ich das Kreuz als Zeichen, das zu mir redet. Das Kreuz, welches anzeigt, wie Gott zu mir steht: Du bist verlorener als du denkst. Aber du bist geliebter als du ahnst. Du bist durch Jesus geretteter, als du dir vorstellen kannst. Das Kreuz im Strahlenkranz, Golgatha und Auferstehung, dieses Zeichen in der Lüftungsklappe – das hat mich gehalten in der Todesangst. Das kann es nämlich, dieses Zeichen, Weil es vom Himmel verbürgt ist.“ Soweit Pfarrer Wolfsberger.

An sein Erlebnis wurde ich in der Nacht vom 7. auf den 8. Januar 2013 erinnert. Von einem Engel? Vom Heiligen Geist? Mich erfüllte einfach die Freude: Gott selbst hat mich erinnert! Ich sah zur Zimmerdecke hoch – und entdeckte so eine Lüftungsklappe, sah im Strahlenkranz das Kreuz und wusste im gleichen Moment: Jesus ist da! Weil ich in einem Einzelzimmer lag, betete ich laut: „Danke, lieber Heiland, du lässt mich auch hier und jetzt nicht allein. Du bist bei mir!“

Die Türen meines Gefängnisses taten sich auf. Gott führte mich aus meinen Sorgen und Ängsten heraus! Und immer wenn sie mich erneut überfielen, schaute ich wieder „nach oben“: auf das Kreuz in der Lüftungsklappe – auf Jesus.

Wie befreiend war der Blick auf ihn! Eigentlich bin ich ein ängstlicher Typ. Aber jetzt erlebte ich: „Ich bin getrost, ich bin geborgen, denn mein Herr Jesu ist Schild mir, Licht und Lohn. In jeder Not und in allen meinen Sorgen sorgt des Herrn Jesu ewge Liebe schon.“

Auch für Sie will Jesus sorgen! Auch die Türen Ihres Gefängnisses kann er auftun. Sprechen Sie mit ihm über die Mauern, die Sie gerade einengen! Vertrauen Sie darauf:
Wer auf Jesus schaut, der ist „von guten Mächten treu und still umgeben“. Der kann „getrost erwarten, was kommen mag“. Der hält sich daran und wird davon gehalten: Gott ist mit mir  „am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag“, wie Dietrich Bonhoeffer dichtete.

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