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/ Wort zum Tag

Apostelgeschichte 3,8

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Der Geheilte sprang auf, konnte gehen und stehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.

Apostelgeschichte 3,8

Was für ein Mann, der da vor der Zugangstür zum Tempel in Jerusalem sitzt und bettelt: Er war lahm. Von Geburt an. Seine Füße trugen ihn nicht. Sein Lebensweg und sein Alltag waren also festgelegt. Ihm blieb nur das Herumsitzen. Und irgendwann halt nur noch das Betteln. Immerhin - er wurde von jemandem an diese Stelle zum Tempel gebracht – jeden Tag. Ein guter Platz mit hoher Kundenfrequenz. Aber ein immer gleich ablaufender Tag. Unterschieden lediglich durch die Höhe seiner Einnahmen. Routine sozusagen. Das war nun sein Leben. Man gewöhnt sich an alles.

Seine Perspektive waren die Beine der Menschen, die täglich an ihm vorbeizogen. Gesichter interessierten ihn auch nicht. Nur deren Hände, soweit die was zu geben hatten. Eine ziemlich bescheidene Lebensperspektive.
Dabei war er doch wie all die anderen einer, der zum Volk Gottes gehörte. Zu dem Volk, dem Gott seit den Tagen Abrahams so wundervolle Versprechungen gemacht, so herrliche Aussichten vorgestellt hatte. Jeder Jude wusste darum, wozu der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs sein Volk berufen hatte: Ein Volk von Königen und Priestern sollten sie sein. Ausgezeichnet vor allen anderen Völkern.

Das war auch ihm mit ziemlicher Sicherheit alles einmal beigebracht worden. Auch er kannte all die Berichte von Gottes großen Taten in der Geschichte des Volkes Israel. Dies alles hätte ihm eine ganz besondere Würde und einen Glanz verleihen können. Das alles hätte ihn froh und eins machen können mit all denen, die an ihm vorübergingen. Stattdessen waren seine Blicke nur auf das gerichtet, was da andere in seine Schale warfen. Seine heilige Berufung war im Lauf der vielen Jahre, durch die Routine des täglichen dort Sitzens nicht nur verblasst. Seine Berufung war in ihm erloschen.

Da wird er plötzlich angesprochen. Zwei der Vorübergehenden bleiben stehen und reden mit ihm. Er soll die beiden anschauen sagen diese. Die halten doch jetzt nur andere davon ab, ebenfalls etwas in seine Schale zu tun. Da muss es schon eine besondere Gabe sein, die er jetzt zu erwarten hat. Vielleicht würde das dann ja sogar reichen für den Tag heute. Dann könnte er Feierabend machen. Er schaut sie also mit diesen Gedanken an. Um etwas anderes kann es sich nicht handeln. So fest eingespurt ist er in seiner Lebensperspektive. Es gibt eh nichts Neues unter der Sonne, sagt schließlich schon das Buch Kohelet aus den alten Schriften. Und dann dies: „Silber und Gold habe ich nicht!“ sagt der eine. – Ja, was hält er mich dann auf! Dann soll er mir schnellst möglichst aus der Sonne gehen.

Aber da kommt der Name! „Im Namen Jesu Christi von Nazareth - steh auf und geh umher!“ Es ist dieser Name, der sein Leben von einem auf den anderen Augenblick verändert. Wie im Traum erlebt er, dass der Mann vor ihm ihn bei der Hand fasst, emporzieht und er plötzlich auf seinen eigenen Füßen steht. Auf den Füßen, auf denen er noch niemals zuvor in seinem Leben gestanden war. Und sie halten ihn! Als er registriert, was da mit ihm geschieht, versucht er zu gehen – es geht, er fällt nicht. Er springt vorsichtig – er fällt nicht. Seine Füße sind fest und tragen! Unglaublich.

Ein Name – der Name! –hat sein Leben verändert. Alles ist in dem Augenblick neu. Er möchte wahrscheinlich die Welt umarmen. Naheliegend, dass er den Tempelberg hinab gestürmt wäre, durch die Gassen der Stadt zu seinen Leuten. Die müssen es doch vor allen anderen mitbekommen, was da mit ihm geschehen ist. Eine Party wäre doch jetzt angesagt. Doch das wird nicht berichtet. Berichtet wird: „ er ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.“ Sein Weg geht in die andere Richtung. Hinein in den Tempel – hin zum Lob Gottes. Das tut er nicht mangels Alternativen. Sondern weil er diesen Namen gehört hat: Jesus Christus. Diesen Namen richtig hören – das lässt ihn nur dieses eine jetzt tun: Gott loben. Sich Gott ganz zuwenden mit seinem neu gewordenen Leben. Der Name entfacht diese neue Dynamik in seinem Leben. Der Name setzt sein Leben jetzt auf eine komplett neue Spur als wie bisher. Gott loben, das ist jetzt sein Beruf, seine Berufung.

Worauf kommt es im Leben an? Das ist dem Mann an der Tempeltür durch das Wunder seiner Heilung bewusst geworden.

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